Heft 
(1896) 4
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0. (1. öffentl.) Versammlung des IV. Vereinsjahres.

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ist beeinträchtigt.

heran, es entstellt viel Hauch und übler Geruch und auch die Lichtstärke insofern kein geregelter Luftzug besteht. Alle diese Übelstände hatten die Kulturvölker des Altertums längst überwunden. Ihre Lampen hatten ge­schlossene Docht-Tüllen, die gestatteten, dass durch Aus- oder Zurückschieben des Dochtes die Flamme vergrüssert oder gemindert werden konnte, die zugleich nach ihrer Konstruktion die Zuführung von Zugluft zur Flamme ermöglichten.

Die primitiven mittelalterlichen Öllampen hatten, wie Sie an diesen jetzt im Spreegrunde gefundenen Beispielen sehen (Fig. 1), auch in der Zeit der Renaissance, dieser sonst an Kulturfortschritten so reichen Periode, noch keine konstruktive Ver­besserung erfahren. Nur durch Zufügung eines praktischen Fusses sind sie für den häuslichen Gebrauch bequemer gemacht, auch seitlich mit einer Tülle zur eventuellen Benutzung als Leuchter versehen. Wie sich diese Lampenform dann bis zum Aufkommen der Petroleumlampen in diesem Jahrhundert weiter entwickelt hat, wird Ihnen aus eigener Anschauung bekannt sein, Sie können auch ze Entwickelungsreihe im Märkischen finden.

An die Lampenfunde schliessen sich auch einige Leuchter, von denen dieser aus Eisen geschmiedete und auf einen Dreifuss gestützte wmld noch dem Mittelalter angehört (Fig. 2). Nicht minder eigen­tümlich ist der in Form einer kleinen Bratpfanne aus Bronze hergestellte (Fig. 3), der wohl 400 Jahre alt sein dürfte, während dieses zweiarmige Fragment etwa 100 Jahre jünger ist.

eine gan Museum

II. Lichtputz-Scheeren (Fig. 4).

Als ein wirklicher Fortschritt in der Förderung häuslicher An­nehmlichkeit erscheint im IG., vermutlich auch schon Ende des 15. Jahr­hunderts die Lichtputzscheere,. jenes eigentümliche, mit einem Lösch­tasten und mit einer Spitze versehene Gerät, dessen nützlicher Zweck denjenigen von Ihnen bekannt sein wird, die noch bei Talgkerzen- Beleuchtung gearbeitet haben. Ausser den 6 Exemplaren, 3 aus Bronze und 3 aus Eisen geschmiedet, welche hier vorliegen, sind noch eine grosse Zahl von Bruchstücken in das Museum gelangt. Welche Gestalt