Heft 
(1897) 6
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9. (7. ausserord.) Versammlung des VI. Vereinsjahres.

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wähnt, er muss also erst in der Zeit zwischen 1786 und 1808 entstan­den sein.*)

Seit 18 Jahren ist Schönholz in engere Beziehungen zur Reichs­hauptstadt getreten. Die Berliner Schützengilde, deren Turnier-Platz durch die riesig fortschreitende Ausbreitung der Bebauung immer weiter hinausgedrängt und beengt war, hat seit 1884 hier ein neues, gegen weitere Beengung gesichertes und darum dauerndes Heim gefunden.

Und diese Schützengilde hat eine wohl halbtausendjährige Ver­gangenheit, die mit der Berliner Ortsgeschiclite eng verknüpft ist und aus deren urkundlichen und aktenyiässigen Überlieferungen die stadt­geschichtliche Forschung mit reicher Nahrung versorgt werden kann.

Bevor wir dieser Vergangenheit näher treten, möchte ein Blick auf die Entwickelung des Schützengildewesens im allgemeinen angebracht sein.

(Es folgte nun ein kurzer Überblick, dem das wegen des Umfangs nicht hier, sondern imArchiv III abgedruckte Material zu Grunde liegt.)

9. (7. ausserord.) Versammlung des VI. Vereins­jahres,

Sonnabend, den 25. September 1897, nachmittags 4 Uhr,

im Dienstgebäude des Kaiserlichen Gesundheitsamtes, Klopstockstr. 19/20.

In dem prachtvollen Sitzungssaale eröffnete der 2. Vorsitzende, Herr Geheimrat Friedei, vor den zahlreich erschienenen Mitgliedern und Gästen die Sitzung und sprach der Direktion den Dank dafür aus, dass sie der Gesellschaft für Heimatkunde erlaubt habe, diese neue Wohlfahrtseinrichtung in Augenschein zu nehmen. Er führte weiterhin noch kurz aus, dass auch städtischerseits ein Gesundheitsamt geplant werde, in welchem gleichfalls mikroskopische und bakteriologische Unter­suchungen angestellt werden sollen. Alsdann erteilte er zuerst unserem Mitgliede, Herrn Regierungs-Baumeister Körner das Wort zu seinem Vortrage über die Geschichte des Amts und dessen Thätigkeit, sowie über die Bauanlage und darauf Herrn Regierungsrat Ohlmüller zu seinem Vortrage über die Aufgaben des Kaiserlichen Gesundheits-Amts.

Wir hoffen in dem nächsten Heft einen ausführlichen Bericht aus der Feder unseres Mitgliedes, des Herrn Baumeisters Körner, bringen zu können.

*) Wie nachträglich von Herrn Amtsvorsteher Moldenhauer in Niederschönhausen dem Verfasser mitgeteilt wird, hat nach dem Tode der Königin, also Ende vor. Jahr­hunderts, der Polizei-Kommissar Obermann die 48 Morgen grossePlantage und 15 MorgenUnterthanenheide gekauft. Von diesem Obermann dürfte dann auch wohl dasSchloss erbaut worden sein und danach träfe obige Altersschätzung zu.