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19. (9. ordentliche) Versammlung des XI. Vereinsjahres.
Am meisten interessiert uns die Abteilung XIII, Geschichte und Vorgeschichte, welche auf bereits geäusserten Wunsch seitens des mir unterstellten Märkischen Provinzial-Museums sehr ansehnlich beschickt werden wird.
Unsere Mitglieder laden wir ein, sich ebenfalls zu beteiligen.
Ich behalte mir vor, im April auf die Angelegenheit nochmals zurückzukommen.
Wegen der Fischerei-Gerätschaften, zu deren Ausstellung ich auch unsere Mitglieder aufrufe, verweise icli auf den gut unterrichteten Aufsatz u. M. Poetters: „Über volkstümliche Fischereigeräte in der Mark Brandenburg.“ Brandenburgs X, 85—1)8.
IX. Erkrankung durch Berühren von Pflanzen. Zu diesem interessanten Kapitel hatte ich mir erlaubt, den unser Vorstandsmitglied Dr. Carl Bolle betreffenden Fall Brandenburgia X, BOB nnd XI 100 mitzuteilen. Hier handelte es sich um das Anfassen eines nordainerikanischen Baumes ßhus toxicodendron (Gift - Snmach), welcher auf der Insel Scharfenberg, der Besitzung unseres Freundes im Tegeler See, und verwildert in den gegenüberliegenden Teilen der Ileiligenseer Forst vorkommt. Unsere Mitteilung hat überall Aufsehen erregt und ist in die gesamte Tagespresse, sowie in die zuständige Fachpresse übergegangen. Merkwürdig bleibt es, dass Dr. B. noch in diesem Jahre wieder Keiz- erscheinungen in den Teilen gehabt hat, welche im vergangenem Jahre hauptsächlich betroffen wurden. Zum Glück ist dieser Zustand nicht entfernt so heftig gewesen und bald vergangen.
Viel weniger bekannt ist es, dass mehrere von den reizenden Primulaarten, welche besondere Lieblinge der Frauenwelt sind, ebenfalls unangenehme Erscheinungen hervorrufen können. Der mir seit Jahren befreundete Assistent am botanischen Institut zu München, Herr Dr. Hermann Ross, der mir im Jahre 18!)l, als er Assistent am botanischen Garten zu Palermo war, dort ein gefälliger, höchst nützlicher Führer wurde, hat in der Münchener Allgemeinen Zeitung, wissenschaftliche Beilage vom 28. Januar 1003, S. 141, einen Aufsatz veröffentlicht: Zwei chinesische Primeln als Erreger von Hautkrankheiten.“ Der wissenschaftlich gut bedienten Täglichen Rundschau vom 22. Februar d. Js. entnehmen wir den nachfolgenden Beitrag über Fälle, die. in unserer Vorortsumgebung vorgekommen sind:
Warnungen vor derPrimula obconica haben wir mehrfach veröffentlicht. Jetzt wird in der „Gartenflora“ auch vor Primula sinensis gewarnt. HerrW. Retzdorff-Friedenau erzählt folgenden Fall: Eine ihm nahestehende Dame wurde zuerst im Oktober 1894 von einer Entzündung im Gesicht und an den Händen heimgesucht, durch welche ein unerträgliches .Tucken in der Haut hervorgerufen wurde. Diese Erscheinung trat darauf alljährlich in der zweiten Hälfte des Monats Oktober auf bis zum Jahre 1901. Die