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3. (1. ordentliche) Versammlung des XII. Vereinsjahres.
Traun in Oberbayern, das Himmelbrotschutzen bei Salzburg, hat sich bis heute erhalten. Mit anderen, wie den bedeutsamen Erntefesten, geht’s stark bergab. Vieles mag noch in kleinen Ortschaften ein kümmerliches Dasein fristen. Damit dies aber nicht ganz verloren gehe und vielleicht im alten Glanze wieder erstehen oder veredelt werden könne, ergeht nun an alle Freunde gesunder Volkslust die Bitte, Volksfeste, -spiele und -tanze, die ihnen in ihrem Gau bekannt sind, aufzu- zeiclmen und die Beschreibung dem „Ausschuss für Wohlfahrtspflege auf dem Lande“, Berlin SW. 11, Dessauerstrasse 14, einsonden zu wollen, der bereits eine Mustersammlung von Festen und Spielen der deutschen Landjugend in Vorbereitung hat. „Saure Wochen, frohe Feste“, fordert unser grösster Dichter.
Vom heimatkundlichen und heimatliebenden Standpunkt schliesst sich unsere Brandenburgia diesen löblichen, patriotischen Bestrebungen gewiss gern an.
XIII. Ein Bronzebeil aus Ringenwalde, KreisTemplin verdankt das Märkische Museum dem Spürsinn und Sammeleifer u. M., des Herrn Museumspflegers Arthur Grunow.
(Aus Versehen schon S. 126 abgedruckt.)
Das Stück, 1240 g schwer, trägt allerhand Zeichen davon, dass auf ihm herum gehämmert und dass es stark gebraucht worden ist. Eine Abbildung sei hier eingeschoben.
Das Beil (Kat. B. II. Nr. 23311) ist 18 cm lang, 4 cm hoch, an der dicksten Stelle 3,3 cm breit. Die Schneide ist 4,5 cm lang und abgerundet, das Schaftloch oval und hat 2,3 zu 2,7 cm Durchmesser. Eine altertümliche, wohl als Nachahmung steinerner Vorbilder anzusprechende Form. Moorfund ohne Ermittelung näherer Umstände.
Herrn Grunow unsern verbindlichsten Dank!
XIV. Eine Abbildung des im Bau begriffenen Märkischen Provinzialmuseums, welche in der illustrierten Zeitschrift der Weltspiegel vom April d. J. erschienen ist, lege ich Ihnen vor, mit dem Hinzufügen, dass die Verlagshandlung gütigst die Benutzung des nachfolgenden Cliche-Abdrucks gestattet hat. Der Blick ist vom rechten Spreeufer aus auf den Neubau gerichtet.
Die Aufnahme rührt von Waldemar Tietzenthaler her.