13. (5. ordentliche) Versammlung des XII. Vereinsjahres. 425
1858 der Pastor Copien zuRoskow, zwischen Brandenburg und Nauen: Hofzeichen finden sich auf allem Hofgeschirr, welches der Schmidt verfertigt. — Beide meinen, die Zeichen seien im ganzen Havellande, im Gegensatz des Domstifts Magdeburg, üblich. Der Cantor Maass am Dom zu Brandenburg bestätigte 1868 die fortdauernde Üblichkeit, namentlich für Deetz.“
Ich bemerke noch, dass in den drei Dörfern Wachow, Tremmen und Carow mir diese Erkennungsmittel als Hofzeichen bezeichnet wurden. Der Ausdruck Hofmarke ist von Homeyer mit folgender Bemerkung S. 2 gewählt und eingeführt worden: „Ein solches Zeichen nun, welches sich nicht des Bildes, sondern schlichter, einem jeden bereiter Mittel bedient, nenne ich Merkzeichen oder schlechtweg Marke. Dabei kann dieselbe Figur bald ein Bild, bald ein Sinnbild, bald eine Marke darstellen. Die Kreuzesgestalt ist die natürliche Nachbildung des Holzes, an dem der Heiland litt, sie ist das Sinnbild der christlichen Kirche; sie ist endlich eine blosse Marke, wenn diese Zusammenfügung einiger Striche, auch ohne alle Beziehung auf das Christentum, zum eigenen Zeichen einer Person genommen wurde.“
In der ganzen Provinz Brandenburg, wenigstens auf dem Lande, scheint der Ausdruck „Ilofmarke“ niemals üblich gewesen; man sagte und sagt dafür, wie schon angedeutet, allgemein Hofzeichen.
Wachow, Kreis West-Havelland.
Ich gebe hier zwei Listen, zunächst die ältere, Homeyers Tafel XXX. II. bemerkt dazu S. 405 folgendes:
„1. Schulze Klessen, 2. Bauern Bathe, B. Niete, 4. Behrendt, 5. G. Krause, 6. Wittwe Krause, 7. Görn, 8. Brüggemann, 9. Reinicke, 10. Wittwe Görn, 11. Stimming, 12. Vogler, 13. Sumpf, 14. Nätebusch, 15. Kietz, 16. Mahnkopf, 17. Böttcher. — No. 5 und 6 deuten auf Familienzeichen hin.“
Wir haben in Wachow mit Hülfe des Herrn Schmiedemeisters Wittstock nur noch elf Hofzeichen ermittelt, nach unserer Folge: 1. Bathe, 2. Karl Niete, 3. Klessen, 4. Krause, 5. W. Görn, 6. G. Görn, 7. Reinecke, 8. Fritz Niete, 9. Karl Mahnkopf, 10. Kietz, 11. IT. Mahnkopf.
Das Zeichen 2 bei Homeyer ist versehentlich verkehrt; ebenso vermute ich, dass Zeichen 1 bei Homeyer ein versehentlich verkehrtes P ist.
Die Deutung der Hofzeichen in Wachow ist für No. 2 (neu 3) Weihn^chts- oder Sparrenbaum. No. 3 (neu 2) L eiter. No. 5 und 6 Egge und Karst. No. 9 Winkeleisen, verwandelt sich bei 7 (neu) in die Wolfsangel, die wohl das eigentliche ältere Zeichen ist. No. 10 Rechen. No. 12 B rotschieb er für den Backofen. No. 13 Schnitzeisen für die Hobelbank. No. 15 Saaten. No. 16 Bandhaken.