Heft 
(1903) 12
Seite
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13. (5. ordentliche) Versammlung des XII. Vereinsjahres.

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Tremmen, Kreis West-Havelland.

Der 'sehr gefällige, wissenschaftliche Bestrebungen gern unter­stützende Gemeinde-Vorsteher Herr Fr. Lindemann*) hat die Güte gehabt, uns die Liste aufzustellen und lauten die derzeitigen Besitzer de.r Hofzeichen wie folgt. 1. August Lemke, 2. Georg Lindemann, 3. Karl Liepe, 4. Gustav Siedow, 5. Wilhelm Müller, 6. Karl Schulze, 7. Albert Reinicke, 8. Karl Maass, 9. Albert Kraatz, 10. Auguste Lehnhardt, 11. Emil Krause, 12. Wwe. Strackebrandt, 13. Friedrich Müller, 14. Friedrich Eggert, 15. Hermann Reinicke, 16. Friedrich Bardeleben, 17. Karl Sumpf, 18. Hermann Sumpf, 19. Friedrich Lehn­hardt, 20. Gustav Eggert, 21. Friedrich Lindemann, 22. August Schulze, 23. Friedrich Schulze, 24. Gustav Kraatz, 25. Ernst Fritze, 26. Gustav Lehnhardt, 27. Emil Lange, 28. Otto Maass.

No. 2 und 3 Wolfsangeln. No. 6 Forkeneisen. No. 11 Scheere. No. 19 mit Abzweigungszeichen (wie bei den Familienmarken). No. 20 Fischer-Strahl (Wappen von Stralsund), No. 21 Bankeisen. Vgl. auch No. XXVIII b und c dieses Sitzungsberichts.

Karow, Kreis Niederbarnim.

Uber den Kreis Nieder-Barnim (wie über den Ober-Barnim) schweigt sich Homeyer aus. Wer ahnt wohl, dass in Karow, in einem Vorort dicht vor Berlins Toren, die uralte Sitte der Hofzeichen noch Sitte ist. Bei einer Museums-Pflegschaftsfahrt am 3. Oktober 1903 mit Herrn Rektor 0. Monke entdeckten wir diese Marken, wiederum beim Dorf­schmied ; dieser, Herr Achilles, hatte die Güte, uns die Liste aufzustellen r No. 1 L. Schulze, No. 2 Wilhelm Kerkow, No. 3 Lezius, No. 4 Keisdorf No. 5 Carl Kerkow, No. 6 Hermann Torge, No. 7 Huckwitz, No. 8 Schwartze, No. 9 Otto Torge, No. 10 Hübner, No. 11 August Springer, No. 12 Ludwig Torge, No. 13 Gericke, No. 14 Trose, No. 15 August Kerkow, No. 16 Bader. Es bedeutet No. 1 Rad, No. 4 Forkeneisen, No. 6 Bandhaken, No. 12 Stunden­glas, No. 13 Wolfsangel. Auch die Buchstaben als Hofzeichen hangen an der Scholle, daher stimmen sie oft mit dem Anfangsbuchstaben des jetzigen Besitzers nicht überein, so z. B. No. 5, No. 14, No. 15, No. 16. Hierbei ist zu bemerken, dass die Anwendung lateinischer Lapidar­buchstaben erst späterer, mehr schriftkundiger Zeit angehört, dies gilt besonders, wo Kursivschrift (No. 11) benutzt wird.

In den meisten märkischen Dorfschmieden befand sich in der Wand neben der Tür ein wagerechter Spalt, durch welchen die Acker­knechte, wenn sie am Abend vom Pflügen heimkehrten, die Pflugschar

*)Herr Friedrich Lindemann verstattete dem Märkischen Museum am 18. d. Mts. eine erfolgreiche Ausgrabung am Fuss des Kossätenberges südlich Tremmen, Brandgräberfeld, an der Chausse mit Eisen- und Bronzesachen, etwa Früh-la-Tene.