13. (5. ordentliche) Versammlung des XII. Vereinsjahres.
437
verschiedenen Werke sich an Frankfurter Kupferstecher zu wenden. Ausser Friedrich werden in der Zeit von 1570—1600 noch genannt: Peter Ilille, der zu der 1572 hei Eichhorn in Frankfurt a. d. Oder gedruckten „Augsburgischen Konfession“ die Bildnisse Joachims II und Johann Georgs in Holz geschnitten hat; ferner: George Scharfenberg u a.
Von diesen Frankfurter Künstlern existieren denn auch zwei Porträts des Kurfürsten Johann Georg und ein Porträt des Kurprinzen Joachim Friedrich, damals noch Administrator von Magdeburg, gestochen. Von Ende 16. Jahrhunderts an scheint die Kupferstecherkunst ein Vierteljahrhundert hindurch in der Mark ganz eingeschlafen zu sein, wenigstens besitzen wir aus dieser Zeit keine Bilder; dann aber,
Der Grosse Kurfürst als 8jähriger Knabe.
um 1625 arbeitet in Berlin ein nicht gerade vorzüglicher Stecher, Peter Rollos, von dem die Bilder der 10 Kurfürsten in dem oben gedachten Werk: Cernitius etc. herrühren.
ln Bezug auf die Porträt-Ähnlichkeit dieser Rollosschen Bilder gelten die oben erwähnten Zweifel. Höchstens können die Porträts des damals regierenden Kurfürsten Georg Wilhelm und seines Vorgängers Johann Siegismund als einigerinassen zuverlässig bezeichnet werden.
Dass aber auch die von Rollos gleichzeitig nach dem Leben hergestellten Porträts mangelhaft sind, sieht man an dem von Cernitius in sein Werk mit aufgenommenen Bilde des damals 8jährigen Kurprinzen, späteren grossen Kurfürsten. Es ist wohl kaum möglich, dass der Knabe ein solches Gesicht hatte, wie es dort von Rollos gezeichnet ist-