0. (4. außerordentliche) Versammlung des XVII. Vereinsjahres.
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bekannten berlinischen Wahrzeichens befindet sich auf der gedruckten Einladung zum Stiftungsfeste der Brandenburgs am 6. März d. J.
Im Erdgeschoß befinden sich die ur- und vorgeschichtlichen Gegenstände, nur eine kleine Schausammlung, woneben vorläufig noch magaziniert, eine überaus reiche Lehr- und Studiensammlung vorhanden ist. — Die ersten Vitrinen enthalten urgeschichtliche Funde vor dem Diluvium, bearbeitete Mammutstücke vom Urrind, vom Rentier u. dgl. neben roh (eolithisch) zerarbeiteteu Feuersteinen bis zu solchen aus der letzten Zwischeneiszeit, die bereits geschicktere Bearbeitung aufweisen. Der beiliegende Plan vergegenwärtigt die Lage der verschiedenen Zimmer 3 bis 9 zu einander.
Die ältere Bronzezeit (1. bis 3. Periode) etwa 2000 bis 1200 v. Chr. enthält in Raum 5 u. a. ansehnliche Funde aus den Hügelgräbern von Weitgeudorf in der Ostprignitz ca. 1400—1200 v. Chr.
Saal 6 (jüngere Bronzezeit), 4. und 5. Periode, etwa 1200 bis 800 v. Chr. enthält u. a. den Hauptteil aus dem Königsgrab von Seddin bei Pritzwalk, über welches der Vorsitzende wiederholt in der Branden- burgia berichtet hat. Vgl. VIII. 271, 339, 381 und IX. 77 und 322. Es müßten nur noch ein Modell und Reste von dem rot ausgemalten Wandbewurf ausgestellt werden.
Raum 7 enthält die Hallstattzeit, während welcher im Süden und Südosten der Provinz sich der sogen. Lausitzer Typus mit ausgezeichnet typischer Keramik (Buckelurnen, Etagenurnen, Doppelgefäße, Drillingsgefäße, Kinderklappern, Räuchergefäße, Trommeln usw.) entwickelte, die Professor Dr. Kossinna, Mitglied der Brandenburgia, mit einem thrakischen Stamm, den Karpo-Daken, in Verbindung gebracht hat.
In dem die la Töne-Zeit (500 bis 1 v. Chr.) darstellenden Saale 8 befinden sich u. a. zwei Gesichtsurnen und eine Hausurne von Gandow, West-Prignitz. Folgt die Epoche der Römischen Kaiserzeit und im Raum 9 die Wenden zeit (6. —12. Jahrhundert) mit vielen Hacksilberfunden, die zum Teil in der Brandenburgia besprochen bezw. abgebildet worden sind.
Demnächst wurde die Naturgeschichtliche Sammlung im 1. Stockwerk besichtigt (Zimmer 10 bis 27). Vgl. den beigelegten Lageplan.
Raum 10 dient zur Aushängung eines Planes der in der Abteilung getroffenen Anordnung und einer Tabelle über die Altersfolge der märkischen Erdschichten. Ausserdem enthält er eine Übersicht über die Entwickelung der märkischen Kartographie vom Beginne der Neuzeit bis auf die vollendeten Karten der heutigen königl. Landesaufnahme.
Durch ein hölzernes Gitter betritt man einen Vorraum der geologischen Abteilung, in dem einer der gewaltigen Baumstümpfe aus den Braunkohlenablagerungen von Gross-Raschen, ein Geschenk der