6. (4. außerordentliche) Versammlung des XVII. Vereinsjahres.
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Erläuterung dieser Meeresbildungen alter Zeiten ist an der linken Wand eine kleine Übersichtssammlung der wichtigsten Mineralien und Gesteine sowie eine Auswahl von Meeresbildungen anderer Zeiten ausgestellt.
Den weitaus überwiegenden Anteil am Aufbau des märkischen Bodens haben Bildungen erdgeschichtlich viel jüngerer Zeiten, nämlich des Tertiärs, dem zwei technisch sehr wichtige Materialien angehören, der Septarienton und die Braunkohle, und vor allem des Diluviums, jener „Eiszeit“, die fast all unsere Sande und Lehme geschaffen hat.
Tertiär und Diluvium sind in Raum 12 untergebracht.
An der Fensterwand läuft eine Ausstellung der wuchtigsten Bodenarten und Versteinerungen aus diesen Zeitabschnitten entlang, denen sich die Verwitterungserscheinungen und Moorbildungen anschließen, die noch in der Gegenwart Veränderungen des Bodens unserer Provinz hervorbringen. Die Mittelvitrine enthält die Geschiebesammlung d. li. eine Auswahl der Gesteine, die wir in den Schichten des Diluviums eingebettet finden. Es sind die Trümmer der Felsarten, die einst die von Skandinavien zu uns gelangten Eismassen aus ihrem Heimatlande und von ihrem Wege mitbrachten. Sie gehören demgemäß den verschiedensten Zeitaltern der Erdgeschichte an und sind in der Vitrine nach diesem ihrem geologischen Alter geordnet. Am häufigsten sind Gneiße und andere Gesteine der Urformationen. Aber auch Silurkalke mit Trilobiten, Korallen und andere Versteinerungen kommen oft bei uns vor, ebenso der der Kreideformation angehörige Feuerstein. Der Bernstein unserer Diluvialschichten stammt aus tertiären Ablagerungen, die das Eis wahrscheinlich auf seinem Wege durch das nördliche Norddeutschland mitnahm.
An den Wänden verteilt hängen Knochenreste der Tierwelt, die während wärmerer Unterbrechungen der Eiszeit, der sogenannten Interglazialzeiten, und unmittelbar nach dem Diluvium bei uns gelebt hat (drei Elefantenarten, zwei Arten Nashorn, Urstier, Urbüffel, Riesenhirsch, Elch, Rentier, Edelhirsch, Bär, Löwe u. a.). Ferner erläutern Wandbilder und gehärtete Bodenausschnitte die Lagerungsweise unserer tertiären und diluvialen Schichten.
Raum 13 enthält Reliefdarstellungen und Wandbilder, die zeigen sollen, wie die in den vorigen Räumen, behandelten Schicksale des märkischen Bodens dessen Oberflächenformen beeinflußt haben. Besondere Beachtung verdienen die Endmoränenbildungen am ehemaligen Rande des Gletschereises und die Dünenbildungen in der auf die Eiszeit unmittelbar folgenden „Steppenzeit“, in der unsere noch unbewachsenen Sandflächen dem Lande einen wüstenartigen Charakter gaben.
Als besondere Gruppe von Oberflächenformen sind in Raum 14 unsere Flußtäler abgetrennt und durch Reliefs und Bilder dargestellt.