23S Friedrich Wienecke. Sagen aus dem Dorfe Lögow bei Wildberg i. d. Mark.
Ru, ru, ru, reiken!
Johanne is gut freiken 1 ).
Der Michel * 3 ) is een böser Mann, Der steckt alle Liidens Lampen an.
Ilottepärekin 3 ), führ e noa de Stadt, Bränge doch unsem Kindekin wat! — Wat sali ick em denn bringen? — Zucker, Rosin’n un Mandelkern.
Dät £it unse Kindekin gern.
Ru, ru, rinnikin!
Der Fuchs, der frett det H inne kin. Er frett et nich alleene,
Unse Gottlieb krfSt 4 ) de Beene.
Sagen aus dem Dorle Lögow bei Wildberg
i. d. Mark.
Mitgeteilt von Friedrich Wienecke in Berlin.
Wie jeder Ort, so hat auch aas Dorf Lögow bei Wildberg i. d. Mark seine Sagen, seine Orte, an denen es spukt, und seine Personen, die mit einem geheimnisvollen Schleier umgeben sind.
1. Der Taterberg.
Nördlich von Lögow führt die Landstraße von Neuruppin nach Wusterhausen a. d. Dosse. Der Verbindungsweg zu dieser geht über die steinerne Brücke des Strenggrabens. In ihrer Nähe liegt der „Taterberg“ d. i. Tatarenberg. Seinen Namen führt er deshalb, weil auf ihm ein Zigeuner, der im Volksmunde früher Tatar genannt wurde, seine Frau erschlagen hat. Der Geist der Erschlagenen geht in der Mitternachtsstunde von 12—1 Uhr um; er klagt über den Mord und über das
>) Um Johanni (24. Juni) ist gut freien.
3 ) Michaelis (29. September).
3 ) Hottepferdchen. — Eine Variante des vielverbreiteten Wiegenliedes: „Buli-
käveken von Halberstadt“, das den kinderlieben Bischof Burkhard von Halberstadt verherrlicht.
4 ) kriegt.