KONRAD KROGER,PERLEBERG
'lindere Ofleiden
im Spiegel des Naturbeobachters
Dieses Thema dürfte gerade für den Anfänger in der Ornithologie, aber auch für den wissenschaftlich interessierten Vogelfreund von Bedeutung sein, denn gerade unsere Meisenarten stellen im Haushalt der Natur einen wichtigen Faktor dar. Die Meisen sind es, die infolge ihrer hohen Nachkommenschaft sehr dazu beitragen, daß in unseren Obstgärten, Anlagen und Wäldern die Garten- und Forstschädlinge nicht überhand nehmen. Zunächst möchte ich aber einmal alle unsere Meisenarten aufzählen. In unserem Kreis Perleberg werden wir zunächst mit der Kohl-, Blau- und Sumpfmeise an unserem Futterplatz — sei es im Garten oder am Fenster während der Winterzeit — Bekanntschaft machen. Und hier ist wiederum die Kohlmeise mit ihrer gelben Weste und dem schwarzen Längsstrich und den weißen Wangen wohl als die häufigste zu nennen. Dann kommt die zierlichere Blaumeise, die ebenfalls eine gelbe Unterseite hat, während sie oberseits blaugrünlich ist. Die Sumpfmeise kann man wohl als spärlich vorkommend bezeichnen, sie ist in Obstpflanzungen, Feldgehölzen, Laubund Mischwäldern anzutreffen.
In den Nadelwäldern, besonders um Bollbrück herum, trifft man die mit einem Häubchen versehene Haubenmeise an.
Weiter trifft man die im Aussehen der Kohlmeise ähnliche, aber kleinere Tannenmeise an, die einen weißen Nackenfleck und eine grauweiße Unterseite hat.
Als ausgesprochene Insektenfresserin kann man wohl die Schwanzmeise bezeichnen, die man bei uns niemals am Futterplatz beobachten kann, dafür aber während der Winterszeit umherstreifend in unseren Gärten und Parkanlagen antrifft, wenn sie im Familienverband die Sträucher und Bäume nach Kerfen absucht und mit ihren langen, sogenannten Pfannenstielen, im Gezweig hängt, aber stets nur wenige Augenblicke verweilt, um dann mit ihrem unverkennbaren Lockruf „zerr, zerr, titi, sisi“ weiterzuwandern.
Als weitere Meisenarten, möchte ich nur der Vollständigkeit halber anführen, gibt es noch die Lasurmeise, die Brutvogel in der Sowjetunion ist. Ferner die Lapplandmeise, die im Gegensatz zu der Sumpfmeise mit schwarzer Kopfplatte eine braune Kopfplatte besitzt. Die Trauermeise traf ich brütend im Gelände der Thermopylen in Griechenland an. Sie ähnelt der Weidenmeise, hat aber durch ihren kräftigen Schnabel mehr Kohl-
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