Heft 
(1957) 5
Seite
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Blaumeise

Kohlmeise

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meisenartiges an sich. Zu den seltenen Meisenarten gehören Beutel- und Bartmeise. In den östlichen Gebieten sind beide zu Hause. Während die Beutelmeise ein eiförmiges, geschlossenes Nest mit trichterförmigem Ein­gang baut, das sie an den Außenzweigen von Büschen und Bäumen und im Ried aufhängt, nistet die Bartmeise in einsamen, ausgedehnten Rohr­dickichten. Das Nest steht tief am Grunde des Röhrichts, nahe am Wasser. Als Kuriosum darf ich noch erwähnen, daß ich in Nemonien (früheres Ostpreußen) Kinder antraf, die als Filzpantoffeln während des Winters die Nester von Beutelmeisen trugen, die naturgemäß schön warm und mollig sind.

Als Schüler und auch in späteren Jahren hatte ich mich ganz und gar der Beringung hingegeben und zeichnete mit Vorliebe alle unsere am Futter­platz erscheinenden Meisenarten, besonders aber die häufigen Kohlmeisen. Obwohl ich manche Kohlmeisen während des Winters mehrmals am Futter­platz wiederflng und freiließ, wunderte ich mich, daß ich von den beringten Meisen niemals eine nach einem Jahr oder später an derselben Stelle wiederfing. Auch die in den Nistkästen während der Brutzeit beringten Jungmeisen konnte man während der Herbst- und Winterszeit nicht mehr feststellen. Aber wie so manches Rätsel in der Vogelkunde durch die Be­ringung geklärt wurde, so wurde auch hier festgestellt, daß auch die Meisen wanderlustig sind. Obwohl wir immer armahmen, daß die Kohlmeisen Standvögel sind, so konnten wir durch die Beringung besonders bei Jung­vögeln feststellen, daß sie bis zu 1200 km weit, vorwiegend in südwestlicher Richtung, bis Belgien, Frankreich und Italien ziehen. Auch die kleine Blau­meise, die überwiegend Standvogel ist, hat unter den Jungen wanderlustige Gesellen, die bis zu 1000 km von ihrem Geburtsort festgestellt wurden. Obwohl die Tannenmeise bei uns Jahresvogel ist, findet doch ab Septem­ber eine starke Zuwanderung dieser Meisenart in unsere Waldgebiete aus dem Nordosten statt. Sie ist wohl die Wanderlustigste unter den Meisen­arten.

Die meisten unserer Meisenarten nisten in Naturhöhlen, die ihnen der große, mittlere und Kleinspecht zimmerte, doch nehmen sie gern auch von

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