Heft 
(1930) 1
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In Heft 1, 12. Jahrg. 29 unserer Mitteilungen konnte auf den Fund der facettierten Streitart von Blumenthal ein­gegangen werden, die aus dem Saale-Gebiet stammt und der sächsisch-thüringischen Gruppe angehört.

Gleichzeitig mit dem Fund von Kötzlin, der für die Prignitz deswegen der wich­tigste ist, weil er der Zeit­stellung nach den bisher ältesten Keramik-Fund in unserem Kreis darstellt, ge­langte die Steinaxt von Bantikow zur Kenntnis des Museums (Abbild. 8), ein ganz ausgesprochener Bootaxt- Prototyp. (Die bisher gefun­denen ähnlichen Formen siehe Urgeschichte" Seite 13/14 und Seite 23ff.)'

Nils Äberg (Das nordische Kulturgebiet in Mitteleuropa während der jüngeren Stein­zeit, Upsala 1918) hat ja ge- nauestens die Verbreitungen und die Entwicklung der einzelnen Steinzeit-Axt-Typen untersucht und klargelegt.

Unser neuer Fund von Ban­tikow entspricht dem unter Abbildung 69 dort gezeigten Stück aus der Gegend von Lüneburg, verrät aber seine altertümliche Zeitstellung noch besonders durch den Anklang an Abbildung 76 aus Dänemark, mit dem es durch die Gräten­schraffur an der Nackenleiste besonders anklingt. Für diese Gruppe, die der ^eigentlichen Bootaxt noch voraufläuft, ist nun die Fest­stellung Abergs ganz besonders interessant, daß gerade sie den Ein­fluß und Hauptrichtuug des jütländischen ^ Kultureinflusses während der älteren Periode anzeigen (Aberg Seite 48>. Er zeigt, daß diese Aerte eine entschieden westliche Ausbreitung von Lüneburg und Uelzen im Osten, bis nach den Niederlanden im Westen besitzen, und betont noch, daß diese vollständig so-

Abb>8. Steinaxt von Bantikow. Im Besitze von Herrn Lehrer Hardefeldt.