Heft 
(1930) 1
Seite
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Stück in gut lesbarem Druck die ausgezeichneten Erläuterungen zu legen, die Dr. Quenstedt seinerzeit über diese Stücke für unsere Mitteilungen schrieb. Ein vierter Kasten enthält die sehr schönen Versteinerungen aus der Prignitz, die wir zum Teil dem Sammelfleiß unserer Mitglieder und Freunde ver­danken, und unter denen sich manch selteneres Stück befindet. Auch sind wir in der Lage, in unseren Mitteilungen endlich eine Abbildung des in der wissenschaftlichen Welt so berühmt gewordenen Xenusion /mer8>valciu6 (Abb. 19) zu bringen, des bisher bekannten ältesten Lebewesens der Welt, das in dem eiszeitlichen Geschiebe der Prignitz gefunden wurde. Prof. Pompeckj, der leider so früh Verstorbene, der die Bedeutung der unscheinbaren Versteinerung, die ihm von unserem Museum aus vorgelegt wurde, sofort erkannte und sie in seiner Arbeit Ein neues Zeugnis uralten Lebens" behandelte, schreibt darüber:Ein ,Neues' ist uns in die Hände gespielt worden. Ein tierischer Organismus von weitgehender und sonderbarer Differenzierung; eine neue Rune aus dem zerschlissenen Stein­archiv der Geschichte ist ans Licht gebracht."

Durch die Verlegung der Geschiebesammlung wurde auch eine kleine Umordnung in den naturwissenschaftlichen Räumen not­wendig. In dem Kasten, der die Gesteine enthielt, sind die Vogelnester ausgestellt, darüber die Wespen- und Hornissen­nester. Das Elchgeweih, dessen Erwerb das vorjährige Heft berichtete, hängt über der Tür, die die beiden Vogelsammlungen verbindet. Andere interessante Geweihstücke sind ihm gegenüber gut sichtbar auf ein kleines Gestell gelegt.

In den: kirchengeschichtlichen Raum sind die ältesten

Gesangbücher, die das Museum besitzt, und die ein be­deutendes Interesse für sich in Anspruch nehmen dürfen, in einem besonderen Kasten zusammen ausgestellt. End­lich haben die Kostümpüppchen von 1835 in dem letzten kultur­geschichtlichen Raum ihre endgültige Aufstellung gefunden, nach­dem die Ergänzungspüppchen uns durch Güte von Frau Käte Kruse in reizendster Weise gestaltet sind. Wie erinnerlich sein wird, besaßen die beiden Originalpüppchen je eine reiche Aus­stattung und zu diesen ganz stilechten alten Kleidern hat Frau Käte Kruse nun reizende kleine Figürchen geschaffen, sodaß der Glaskasten mit diesen Püppchen zu einem der Schmuckstücke unserer heimatkundlichen Sammlung geworden ist. Frau Käte Kruse sei herzlichster Dank für ihr freundliches Entgegenkommen gesagt.

Ein schönes Geschenk ist ferner das in Farbendruck hergestellte Bild aus der Bronzezeit, das einen Schmied bei