Heft 
(1931) 1
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4.

Es würde zu weit führen, die Orte und Kirchen mit Ka- pellen zum heiligen Grabe in Deutschland hier sämtlich aufzu- fuhren. D-ir wollen nur die nennen, die im Mittelalter auf ostmarklschern Boden bestanden haben. An erster Stelle steht da Magdeburg, in dessen Dom vermutlich schon im 13. Jahrhundert eine Kapelle zuni heiligen Grabe errichtet wurde ttue sogen. Kapelle Ottos und Edit'has). Ebenfalls ins 13. Jahrhundert reicht die Heiliggrabkirche in Lieguijz zurück, von der man allerdings nicht weiß, ob sie auch eine Nachbildung des heiligen Grabes in Jerusalem enthält. In Breslau gab es schon im Jahre 1416 ein Kiuderhospital zum heiligen Grabe, das in gewissem Zusammenhauge stand mit einer Grabkapelle au der Elisabethkirche. Besonders interessiert uns aber das Heilige Grab bei der Jerusalemskirche in Berlin. Ursprünglich stand hier ei» kleines Kapellchen, in demdas Grab Christi

Abb. 7. Heiligengrabe: Kapelle des heiligen Grabes. Grundriß.

Mit Migor Erlaubnis entnommen den »tunstdenkmälern des Kreises Ostprignitz.

mit einigen Heiligeil aus Holz geschnitzt zu sehen" war.Alan sagte von ihm, daß es vorn Stadttor an der Gertraudenbrücke so weit entfernt sei, wie Golgatha vom Hause des Pilatus, was wirklich zutrifft." In Berlin wie in Jerusalem etwa 720 m. Die Kapelle war durch die Bischöfe von Brandenburg, Lebus und Ratzeburg in den Besitz namhafter Ablaßgnadeu gekommen, wie überhaupt die deutschen Grabkapellen solche Ab- laßpriviligien besaßen, wenn auch nicht eine die vollen Ablaß- guadeu der Jerusalemer Grabkapelle hatte. Von hervorragender Bedeutung ist sodann das Heilige Grab in Görlitz, dem Dal- man eine ausführliche Sonderuntersnchung gewidmet hat, und von dem er mit Recht sagt, es seidie geschmackvollste Nach­bildung des Heiligen Grabes in Deutschland." Sie ist verbunden mit einer Kapelle des Heiligen Kreuzes, in der die Jerusalemer Ealvarien- und Adamskapelle nachgebildet ist, und einer