Beweis für die Wahrheit der von Moses berichteten Sündflut. Findet man doch Reste versteinerter Seetiere und Wassergewächse hoch ans den Bergen. Es must also die Flut diese Berge überspült haben. Nur eines befremdete den Gelehrten: dast es an Resten des Menschen, der doch die eigentliche Sündflutursache gewesen war, fehlt. Da spielt ihm ein glücklicher Zufall den Abdruck eines grasten Skeletts in die Hand, wohlerhalten, mit zahlreichen Wirbelknochen, Schädeldecke usw. Scheuchzer glaubte in diesem Fund endlich einen Ueberrest des Sündslutmenschen gefunden zu haben. Mit grösster Ausführlichkeit und Treue schilderte er ihn und brachte eine genaue Abbildung davon. Seine Betrachtungen schlost er mit dem Pers:
„Betrübtes Bein-Gerüst, was zeigst du anders an,
Als dast Gott, der gestraft, auch jetzt noch strafen kan."
Leider war Scheuchzer einem grasten, wissenschaftlichen Irrtum verfallen. Das Skelett war das eines Riesensalamanders und hatte mit dem Sündflutmenschen nichts zu tun. Das schöne Werk mit den trefflichen Abbildungen, das neben diesem Irrtum so viel des Beachtenswerten enthält, gehört zu den Zierden des Bücherbestandes in unserem Museum.
A. v. A.
Heimatverein
perleberg