Heft 
(2019) 26
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90 Otis 26(2019) Abb. 6: Bauart der Auswilderungsvolieren. Foto: P. Koch. Fig. 6: Construction design of reintroduction aviaries. In der Regel verläuft dieVerpaarung in den AV erfolg­reich und es kommt zur Brut. Selten werden Partner nicht akzeptiert und als Nahrungskonkurrenten un­terdrückt. Wenn nach erfolgreicher Brut die Jungvö­gel in der Lage sind, den Nistkasten zu verlassen und zum Schutz vor Prädatoren selbständig wieder zu er­reichen, wird das Dach der AV geöffnet. Von diesem Zeitpunkt an kann die gesamte Steinkauzfamilie die AV verlassen. Die Fütterung wird über einen Zeit­raum von 2–3 Wochen nach Öffnen der AV langsam reduziert und letztlich eingestellt. 5.4 Monitoring Nach dem Öffnen der AV wird jeweils eine Wildka­mera angebracht, um einerseits die Steinkäuze in dieser Phase zu beobachten und andererseits die Anwesenheit von Prädatoren und anderen Tieren sowie das Verhalten der Steinkäuze ihnen gegenüber festzustellen. Eine projektbegleitende Arbeitsgruppe unter­stützt die Beobachtung und Erfassung der frei­lebenden Steinkäuze. Neben der Fachgruppe Ornithologie des LFV sind regelmäßig auch Ornithologen der ­NABU-Fachgruppe Potsdam an den Erfassungen be­teiligt. Jährlich zwischen Februar und April werden im gesamten Projektgebiet zeitgleich Verhöraktionen durchgeführt. Für diese Rasterkartierungen wurden Gebiete mit Kartierpunkten gebildet. Für jedes Kar­tiergebiet sind zwischen 6 bis max. 10 Kartierpunkte festgelegt, die von den Kartierern mittels Klangatrap­pe- einheitlich nach den Methodenstandards gemäß S üdbeck et al.( 2005)- verhört werden.Dreißig Minuten nach Sonnenuntergang beginnend werden bei diesen Aktionen synchron in 15–17 Kartiergebieten rufende Steinkäuze und deren Aufenthaltsort erfasst. Mit die­ser Methode gelingt es, jährlich einen Überblick über besetzte Reviere im Projektgebiet zu erhalten. Ab Mitte Mai werden alle Nisthilfen einmalig kontrolliert, um Gelege, brütende Steinkäuze oder bereits geschlüpfte Jungvögel zu erfassen.Auf gezielte Gelegekontrollen wird verzichtet,um Störungen wäh­rend der Brutphase zu minimieren. Nur in unklaren Einzelfällen wird nachkontrolliert. Deshalb sind Ge­legegrößen nur bekannt, wenn zufällig das Gelege bei der Kontrolle nicht durch das brütende Weibchen ver­deckt ist. Die Ergebnisse werden in unsere Steinkauz­Datenbank überführt.