Siems, Kehl& Hastädt: Spätes Nachgelege beim Uhu 121 3 Bruterfolg 2013 bis 2019 wurde in dem Revier jedes Jahr erfolgreich mit ein bis drei Jungen pro Jahr gebrütet (17 beringte Jungvögel in 7 Jahren entsprechen 2,4 Jungvögel pro Jahr, Abb. 3). Die Brutgröße(Junge pro erfolgreiches Brutpaar) in diesem Revier liegt damit über dem Durchschnitt anderer Gebiete Deutschlands( L anggemach (2004): 1,75 Junge in Brandenburg, H änel (2019): 1,82 im Weserbergland, R ockenbauch (2018): 1,95 in Baden-Württemberg, R obitzky (2012): 2,3 in Dithmarschen, SchleswigHolstein, L ossow (2010): 1,86 auf Probeflächen in Bayern). Abb. 3: Die Aussicht von der Nistplattform. Foto: V. Hastädt, 22.05.2016. Fig. 3: View from the nest platform. 4 Nachgelege Am 4.3.2018 saß der Uhu auf der Plattform und hatte wahrscheinlich mit der Brut begonnen. In den darauf folgenden Wochen erfolgten keine Kontrollen des Brutplatzes. Am 2.4. kontrollierte M. Kaiser den Brutplatz. Die Plattform war nicht mehr besetzt. M. Kaiser und sein Sohn fanden bei einer Kontrolle der Umgebung zusammen mit einem Uhugewölle ein frisches, aber zerstörtes Ei in ca. 100 m Entfernung vom Brutplatz. Das Ei war offensichtlich kurz vor dem Schlüpfen im Alter von geschätzten 29 Tagen einem Prädator zum Opfer gefallen(Abb. 4). Am 8.4. war von 20:00 bis 20:15 Uhr ausgiebiger Balzgesang zu vernehmen(K. Siems) und am 1.5.2018 saß der Uhu wieder auf der Nistplattform (F. Maronde). Ein Jungvogel wurde am 7.6. auf der Plattform beobachtet(M. Kaiser, pers. Mitt.) und schließlich am 9.7.2018 beringt. Höchstwahrscheinlich kam es bereits 2016 zu einem Nachgelege. Brutbeginn war nach Beobachtung des Altvogels spätestens der 5.3. Bei der vorgesehenen Beringung am 8.5. stellte sich aber heraus, dass die beiden Jungvögel noch zu jung für die Beringung
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(2019) 26
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121
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