Heft 
(2019) 26
Seite
142
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Otis 26( 2019): 142-144

Zeitschriftenliteratur aus Brandenburg und Berlin

ALEX, U., T. HELLWIG& T. SLOMKA( 2018): Das Zwerg­schnepfen- Gelege vom 30.04.1912 aus Rosenthal/ Wusterwitz - echt oder falsch determiniert? Ein Abriss der 60jährigen Diskussion. Ornithol. Mitt. 70: 269-272.

Über die Zuverlässigkeit der Bestimmung eines von R. Stimming gesammelten und im Dresdner Natur­kundemuseum noch vorhandenen Geleges gehen die Meinungen in der Literatur seit Jahrzehnten auseinander. Es wäre der einzige Brutnachweis der Zwergschnepfe für Brandenburg . Die bisher vertre­tenen Auffassungen werden zusammengefasst und gewertet, im Ergebnis kommen die Autoren zu dem Schluss, dass die Bestimmung korrekt und der Nach­weis zu werten ist. Sie stellen sich damit in Gegensatz zu DORNBUSCH( Otis 20[ 2012] 55-60), der das Gelege der Bekassine zuordnete. Auf das zentrale Argument DORNBUSCHS, dass die für die Bestimmung ausschlag­gebenden Schalengewichte vollständig innerhalb des Variationsbereichs der Bekassine liegen, gehen die Autoren jedoch nicht ein.

EISENBERG, A., H. WATZKE& T. LANGGEMACH( 2018): Wechsel von Großtrappen( Otis tarda) zwischen den Schutzgebieten Belziger Landschaftswiesen, Fiener Bruch und Havelländisches Luch in den Jahren 2001 bis 2017. Natursch. Landschaftspfl. Brandenburg 27( 2/3): 30-45.

Der Großtrappenbestand hat sich in den letzten Jahren erfreulich positiv entwickelt. Anhand von Ringablesungen und besenderten Tieren wurden Ortwechsel zwischen den drei Einstandsgebieten untersucht. Fast die Hälfte der Jungvögel wechsel­te in eines der anderen Gebiete, bei adulten Tie­ren waren es 17,7% der Weibchen und 43,2% der Männchen bei starker individueller Variation. Am häufigsten fanden Wechsel zwischen dem Fiener Bruch und den Belziger Landschaftswiesen statt, manchmal von größeren Großtrappengruppen. Wei­

terhin wurden immerhin 576 Großtrappen bei 362 Beobachtungen außerhalb der Einstandsgebiete ge­meldet, mit Schwerpunkt im Winter und Frühjahr. Problematisch für die Gewährleistung eines sicheren Austauschs zwischen den Einstandsgebieten sind Hochspannungsleitungen und Windkraftanlagen in den Flugkorridoren. Die Ausweisung der Flugkorri­dore als Restriktionsbereiche im Windkrafterlass hat nicht ausgereicht, um die Gebiete freizuhalten.

HAFERLAND, H.-J.( 2018): Zweiter Nachtrag zur Artenliste der Vögel des Nationalparks Unteres Odertal . Nationalpark- Jahrbuch Unteres Odertal

2018 2018: 110-112.

Die Erstnachweise von Adlerbussard( 2018) und Bie­nenfresser( 2016 und 2017) werden beschrieben.

KALBE, L.( 2018): Zur Entwicklung der Avifauna in der Nuthe - Nieplitz- Niederung in über 50 Jahren. Natursch. Landschaftspfl. Brandenburg 27( 2/3): 4-28.

Seit Anfang der 1960er Jahre beobachtet der Autor im Gebiet. Die Entwicklung ist gekennzeichnet durch Nutzungsintensivierung der Gewässer und Meliora­tion bis in die 80er Jahre, anschließend durch Exten­sivierung und großflächige Wiedervernässungen. Die Entwicklung der Brutbestände ausgewählter Arten der Feuchtgebiete wird vor diesem Hinter­grund dargestellt, für viele Arten liegen langjährige Bestandsangaben vor. Nicht alle Arten konnten von der Renaturierung profitieren, so sind Brachvogel und Uferschnepfe als Brutvögel verschwunden. An­dere Arten nahmen nach 1990 stark zu. Bei Wie­senbrütern besteht immer noch ein Konflikt durch Wasserstandsabsenkungen im Frühjahr. Die Wasser­vogel- Rastzahlen zeigen bei einigen Arten deutlich den Zugewinn an Gewässern nach 1990 sowie die Verbesserung der Wasserqualität des Blankensees ab 2008.