Heft 
(2020) 27
Seite
63
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Möckel& Raden: Verbreitung und Lebensraum des Sperlingskauzes im Süden Brandenburgs 63 suchten in den nächsten Tagen gleichfalls nach die-Rochauer Heide mit den alten Mischbeständen ser Kleineule und hatten(unweit des ersten Beob- aus Traubeneiche und Kiefer gefunden(acht Re­achtungsortes) am 23., 24. und 26.10.1994 Erfolg(H. viere). Am 08.03.2020, einem offenbar optimalen Donath, K. Illig, P. Schonert). Die Art konnte zumin- Tag, zählte S. Klasan hier entlang der Poststraße dest verhört, am 26.10.1994 auch beobachtet werden zwischen der B87 im Norden und der 380-kV-Frei­(zwei Individuen, K. Illig). leitung im Süden acht Reviere des Sperlingskauzes In der Folge erwies sich der Sperlingskauz als(ohne Einsatz einer Klangattrappe). Davon verorte­beständiger Bewohner der Rochauer Heide. Auf ei- te er sechs. Zwei weitere Männchen riefen in größe­ner Kontrollfläche von 2.761 ha Wald wurden von rer Entfernung. 1995 bis 2009 jährlich ein bis vier Reviere bestätigt Der Befund des Jahres 2020 unterstreicht den (Abb. 6). Nur in den Jahren 2001 und 2002 blieben Bestandsanstieg, welcher offensichtlich seit mehr als Nachweise aus. Das Mittel der 15 –jährigen Reihe fünf Jahren anhält. Auf der Kontrollfläche(2.761 ha beläuft sich auf 1,8 Reviere(0,65 Reviere/1.000 ha Wald) wurden von 2016 bis 2020 jährlich vier bis 13 Wald). Die Anzahl der Brutbelege ist deutlich klei- Reviere bestätigt. Das Mittel der fünfjährigen Reihe ner. Von 1995 bis 2009 waren es insgesamt sieben beläuft sich auf 7,4 Reviere(2,68 Reviere/1.000 ha Brutnachweise, nie mehr als einer im Jahr(Abb. Wald). 6). Ob sich dahinter ein Überschuss an Männchen Ab 2009 wurde der Sonnewalder Forst, die verbirgt oder eine unzulängliche Bruthöhlensuche, Südspitze des Forstes Hohenbucko, in die Suche muss offen bleiben. nach dem Sperlingskauz einbezogen. Das Monito­Ab dem Jahr 2011 kam trotz Zunahme der An- ring entsprach dem Vorgehen auf der Kontrollflä­zahl besetzter Reviere nur ein Brutnachweis hinzu che in der Rochauer Heide. Es wurde bis zum Jahr (2011). Das Ergebnis der letzten planmäßigen Er- 2020 beibehalten. Das untersuchte Areal umfasste fassung im Frühjahr 2017 lag mit sieben Revieren 1.900 ha Kiefernforst. Die erste Beobachtung, ein schon deutlich über dem Stand der Jahre 1995 bis balzendes Paar, gelang S. Kämmerer am 20.03.2011. 2009. Obwohl danach die Kontrollfläche nur stich- Im Jahr darauf wurde der Brutplatz am(trockenen) probenartig erfasst wurde, liegen für das Frühjahr Lehmannsteich gefunden. Auch 2013 fand hier eine 2020 Belege für 13 besetzte Reviere vor(Abb. 7). Alle Brut statt. Beide Bruten waren erfolgreich. Im Win­befanden sich im SPA-Gebiet, keines in den umlie- ter darauf wurde der Baumbestand aufgelichtet. Ob­genden Privatforsten mit konventioneller Waldbe- wohl dabei der Höhlenbaum erhalten blieb, war das wirtschaftung. Die größte Dichte wurde im NSG Revier im Frühjahr 2014 verwaist. Im Jahr darauf wurde der Sperlingskauz 14 in zwei anderen Bereichen 12 festgestellt, im Jahr 2016 noch an einem dieser Plät­10 ze. Danach blieben bis 2019 8 weitere Nachweise aus. Erst 6 im Frühjahr 2020 wurde unweit des früheren Brut­4 platzes wieder ein Revier 2 gefunden. Auf der Kont­0 rollfläche im Sonnewalder 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Forst wurde von 2016 bis 2020 nur in zwei Jahren je Abb. 6: Anzahl gefundener Reviere des Sperlingskauzes auf der Kontrollfläche in der Rochauer Heide(blaue Säule= Revieranzahl bei planmäßiger Suche, rote Säule= Jahr mit Brutnachweis, graue Säule= Revieranzahl bei stichprobenartiger Kontrolle). Number of Pygmy Owl territories found in the control area in the Rochauer Heide(blue column= number of territories found with a planned search, red column= year with record of breed, grey column= number of territories found with spot checks). ein Vorkommen bestätigt. Das Mittel der fünfjähri­gen Reihe beläuft sich auf 0,4 Reviere(0,21 Revie­re/1.000 ha Wald, Abb. 8).