Heft 
(2020) 27
Seite
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Möckel& Raden: Verbreitung und Lebensraum des Sperlingskauzes im Süden Brandenburgs

suchten in den nächsten Tagen gleichfalls nach die­ser Kleineule und hatten( unweit des ersten Beob­achtungsortes) am 23., 24. und 26.10.1994 Erfolg( H. Donath, K. Illig, P. Schonert). Die Art konnte zumin­dest verhört, am 26.10.1994 auch beobachtet werden ( zwei Individuen, K. Illig).

In der Folge erwies sich der Sperlingskauz als beständiger Bewohner der Rochauer Heide. Auf ei­ner Kontrollfläche von 2.761 ha Wald wurden von 1995 bis 2009 jährlich ein bis vier Reviere bestätigt ( Abb. 6). Nur in den Jahren 2001 und 2002 blieben Nachweise aus. Das Mittel der 15- jährigen Reihe beläuft sich auf 1,8 Reviere( 0,65 Reviere/ 1.000 ha Wald). Die Anzahl der Brutbelege ist deutlich klei­ner. Von 1995 bis 2009 waren es insgesamt sieben Brutnachweise, nie mehr als einer im Jahr( Abb. 6). Ob sich dahinter ein Überschuss an Männchen verbirgt oder eine unzulängliche Bruthöhlensuche, muss offen bleiben.

Ab dem Jahr 2011 kam trotz Zunahme der An­zahl besetzter Reviere nur ein Brutnachweis hinzu ( 2011). Das Ergebnis der letzten planmäßigen Er­fassung im Frühjahr 2017 lag mit sieben Revieren schon deutlich über dem Stand der Jahre 1995 bis 2009. Obwohl danach die Kontrollfläche nur stich­probenartig erfasst wurde, liegen für das Frühjahr 2020 Belege für 13 besetzte Reviere vor( Abb. 7). Alle befanden sich im SPA- Gebiet, keines in den umlie­genden Privatforsten mit konventioneller Waldbe­wirtschaftung. Die größte Dichte wurde im NSG

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Rochauer Heide mit den alten Mischbeständen aus Traubeneiche und Kiefer gefunden( acht Re­viere). Am 08.03.2020, einem offenbar optimalen Tag, zählte S. Klasan hier entlang der Poststraße zwischen der B87 im Norden und der 380- kV- Frei­leitung im Süden acht Reviere des Sperlingskauzes ( ohne Einsatz einer Klangattrappe). Davon verorte­te er sechs. Zwei weitere Männchen riefen in größe­rer Entfernung.

Der Befund des Jahres 2020 unterstreicht den Bestandsanstieg, welcher offensichtlich seit mehr als fünf Jahren anhält. Auf der Kontrollfläche( 2.761 ha Wald) wurden von 2016 bis 2020 jährlich vier bis 13 Reviere bestätigt. Das Mittel der fünfjährigen Reihe beläuft sich auf 7,4 Reviere( 2,68 Reviere/ 1.000 ha Wald).

Ab 2009 wurde der Sonnewalder Forst, die Südspitze des Forstes Hohenbucko, in die Suche nach dem Sperlingskauz einbezogen. Das Monito­ring entsprach dem Vorgehen auf der Kontrollflä­che in der Rochauer Heide. Es wurde bis zum Jahr 2020 beibehalten. Das untersuchte Areal umfasste 1.900 ha Kiefernforst. Die erste Beobachtung, ein balzendes Paar, gelang S. Kämmerer am 20.03.2011. Im Jahr darauf wurde der Brutplatz am( trockenen) Lehmannsteich gefunden. Auch 2013 fand hier eine Brut statt. Beide Bruten waren erfolgreich. Im Win­ter darauf wurde der Baumbestand aufgelichtet. Ob­wohl dabei der Höhlenbaum erhalten blieb, war das Revier im Frühjahr 2014 verwaist. Im Jahr darauf wurde der Sperlingskauz in zwei anderen Bereichen festgestellt, im Jahr 2016 noch an einem dieser Plät­ze. Danach blieben bis 2019 weitere Nachweise aus. Erst im Frühjahr 2020 wurde unweit des früheren Brut­platzes wieder ein Revier gefunden. Auf der Kont­rollfläche im Sonnewalder Forst wurde von 2016 bis 2020 nur in zwei Jahren je ein Vorkommen bestätigt. Das Mittel der fünfjähri­gen Reihe beläuft sich auf 0,4 Reviere( 0,21 Revie­re/ 1.000 ha Wald, Abb. 8).

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Abb. 6: Anzahl gefundener Reviere des Sperlingskauzes auf der Kontrollfläche in der Rochauer Heide( blaue Säule= Revieranzahl bei planmäßiger Suche, rote Säule= Jahr mit Brutnachweis, graue Säule= Revieranzahl bei stichprobenartiger Kontrolle). Number of Pygmy Owl territories found in the control area in the Rochauer Heide( blue column= number of territories found with a planned search, red column= year with record of breed, grey column= number of territories found with: spot checks).