Heft 
(1939 - 1940) 1
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Von Mankmuß gelangte eine doppelkegelförmige Urne in das Museum, die gleichfalls bei Bauarbeiten gefunden wurde. Sie hat auf dem Umbruch schräge Fingernageleindrücke und am Unterteil ein Muster aus eingeschnittenen Linien, die in Gruppen waagerecht und senkrecht verlausen.

Zu dem Glockengrab von Gnevsdorf wurden uns drei weitere Gefäße vom gleichen Fundplatz gestiftet.

Zahlreicher sind die aus der Großgermanischen Zeit (800 v. d. Ztr. bis 1000 n. d. Ztr.) entdeckten Urnen.

Zum älteren Abschnitt (800 bis 200 v. d. Ztr.) gehört eine eiförmige braune Urne mit kegelförmigem Hals von Pirow, deren schwärzlich-braune Deckschale unterhalb des Randes zwei Schnurösen aufweist (Abb. 1). Sie stand unter kleinen Steinplatten und faustgroßen Feldsteinen. Zwischen dem Leichenbrand enthielt sie eine eiserne Kropfnadel mit einer linsenförmigen Rast aus Bronze.

Zwei schöne Gefäße erhielten wir aus Motrich, Ortsteil Lindenberg: eine braune,, bauchige Urne mit geschwungenem Hals nebst Deckschale (Abb. 2) und einen tonnenförmigen Topf mit hohem Hals und ausladendem Rand (Abb. 3), der eine eiserne Ringkropfnadel als Beigabe enthielt (Abb. 4). Beide Urnen standen frei im Sand und waren von einer Düne hoch überweht.

Gelegentlich der Auflösung eines Haushalts wurden uns zwei Urnen und zahlreiche Beigaben überwiesen, die beim Bau der Landstraße PerlebergLanz auf der Feld­mark Dergenthin gefunden worden sind. Ein gelbbrauner, eiförmiger Topf ist glatt und hat Ansatzstellen zweier gegen­ständiger Bandhenkel. Von dem zweiten Gefäß läßt sich die Form wegen Verlustes eines Teiles der Schulter und des gesamten Halses nicht angeben. Es trägt ein eingeglättetes Gittermuster, dessen senkrechte Stäbe oben von einem Halbkreis umzogen sind. Von den Beigaben sind die Reste eines breiten, eisernen Gürtels oder Gürtelschmuckes besonders bemerkenswert. Der Gürtel ist mit vier rautenförmig angeordneten Bronze­scheiben geschmückt, die innerhalb eines flachen Wulstes einen hohen Buckel tragen. Weiter gehören zu der,: Geschenk ein eiserner Gürtelhaken, ein runder Schnallenrahmen, blaue Glas­perlen, Bruchstücke eines rundstabigen Halsringes und solche verzierten Bronzebleches. Bei der Länge der seit der Entdeckung verstrichenen Zeit und infolge des Todes eines Vorbesitzers sind die Fundverhältnisse leider nicht mehr festzustellen.

Aus einer Steinkiste wurden inMellen die Reste eines 1,5 cm dicken, außen gerauhten Gefäßes geborgen, das nicht wiederhergestellt werden konnte.