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Gleiches ist mit zwei Urnen der Fall, die'bei einem Hausbau in Mankmuß, Forst Haus Stavenow zu Tage kamen. Beide Gefäße standen frei im geröllhaltigen Sande, einem war ein glatter Armreif aus Bronze von spitzovalem Querschnitt und dem andern eine doppelkegelförmige Taffe beigegeben. Letztere trägt auf dem Oberteil paarige Halbkreisbogen.
Bei dem Auswerfen eines Straßengrabens bei Nebelin wurden drei Urnen in kleinen Steinkisten gefunden. Die eine untersuchte Bestattung ergab einen bauchigen Topf mit geschwungenem Hals und Bandhenkelansatz von schlankerer Form, wie das erste der beiden aus Motrich, Ortsteil Lindenberg beschriebenen Gefäße.
Von drei Bestattungen, die in Perleberg, Stadtforst Jagen 67 ebenfalls bei einem Hausbau entdeckt wurden, gehören zwei Gefäße auch zu diesem aus Motrich genannten Typ. Die dritte Urne war unter Verlust des Oberteils beschädigt. Zwei Urnen standen frei im Sande, die dritte hatte einen Standstein. Beigaben enthielten sie sämtlich nicht.
Ein Kiefernroden war der Anlaß, daß in Laaslich vier Urnen und einKnochenh.äufchen frei gelegt wurden. Ein Grab hatte einen Steinschutz, die übrigen standen wieder frei im Sande. Bei der Art der Arbeit ist es verständlich, daß die Gefäße stark zerbrachen. Jedoch konnte ein Topf bis zu einer gut erkennbaren Form wiederhergestellt werden. Er gleicht dem zweiten aus Motrich abgebildeten Gefäß, ist aber bauchiger wie dieses. Zwei Urnen waren ein eiserner Zungengürtelhaken mit Querriegel bezw. ein eiserner Gürtelring beigelegt. Das Knochenhäufchen dagegen war am reichsten bedacht: ein Gürtelhaken, eine Kropfnadel mit kegelförmigem Bronzekopf, ein flacher Ring und zwei hakenförmige Drähte, sämtlich aus Eisen, fanden sich vor.
In Premslin,OrtsteilNeuPremslin wurde in der Nähe der Grabungsstelle von 1936 (Frl. Dr. W. Bohm) eine schwärzlich-graue Terrine gefunden, die einen Schutz aus kleinen Steinen hatte. .
In die mittlere Großgermanische Zeit (200 v. d. Ztr. bis 400 n. d. Ztr.) gehört ein gelblicher, hoher Topf, der beim Anfertigen eines Baumloches in Milow gefunden wurde und frei im Sande stand (Abb. 5). Auf der Schulter sitzen zwei Griffknubben, ein dritter ist abgeschlagen. Das Unterteil ist fein gerauht. Mitgegeben war das Bruchstück einer verbogenen silbernen Nadel mit halbrundem Kopf. Der Fundplatz dürfte noch zu dem bekannten Gräberfeld dieser Zeit gehören.