INFOTHEK
KLAUS-DIETRICH KRÜGER FÜR HOCHSCHULREFORM
Der Vorsitzende des Ausschusses für Wissenschaft, Forschung und Kultur des bran- denburgischen Landtages, Dr. Klaus-Dietrich Krüger (SPD), wirkt in mehreren Fachgremien seiner Partei mit, um politische Entscheidungsgrundlagen für die Kerngedanken einer bundesweit notwendigen Hochschulreform zu erarbeiten und sie „in mühevoller Kleinarbeit" durchzusetzen. Ein wesentlicher Punkt besteht für ihn darin, die Einführung moderner Managementmethoden, die Entwicklung von Methoden der Hochschulautonomie und Elemente des Systems der parlamentarischen Demokratie in das Hochschulwesen einzuführen und intelligent miteinander zu verbinden. „Daß damit eine Novellierung des Hochschulrahmengesetzes des Bundes verbunden ist, macht die Aufgabe nicht einfacher", so Krüger gegenüber der PUTZ. Hg.
WISSENSCHAFTSRAT FÜR FORTSETZUNG
In Fortsetzung der Bewertung aller 82 Institute der Blauen Liste hat der Wissenschaftsrat in Berlin zwei weitere Stellungnahmen zu Instituten der Blauen Liste verabschiedet. Für das Fachinformationszentrum (FIZ) Karlsruhe und das Wissenschaftszentrum Berlin (WZB) wird die Fortsetzung der gemeinsamen Finanzierung durch Bund und Länder im Rahmen der Blauen Liste empfohlen. zg.
BEISPIELHAFT: ONLINEABSOLVENTENBUCH
Die TU-Dresden und die Riederer & Braun Informationsdienstleistungen GmbH entwik- keln derzeit das erste Online-Absolventen- buch der TU-Dresden im Internet. Es soll über die Bewerbungsstruktur careernet im Internet (http://www.careernet.de) interessierten Unternehmen zur Verfügung gestellt werden. Ziel ist es, den Absolventen verbesserte Bewerbungschancen auf einem immer härter werdenden Arbeitsmarkt zu bieten. Darüber hinaus wird sich die Hochschule mit den wichtigsten Informationen für Personalverantwortliche präsentieren. Das Projekt soll über Sponsoring-Beiträge finanziert werden. Alle Absolventen der TU-Dresden erhalten über sieben Auslagestellen eine kostenlose, speziell entwickelte Absolventenbuch- Software, die den Eintrag in das Online-Ab- solventenbuch mit einer „allgemeinen Bewerbung“ , die von allen interessierten Unternehmen übers Internet gelesen werden kann, ermöglicht. Zusätzlich kann der Absolvent mit derselben Software Direkt-Bewer- bungen mit persönlichen Anschreiben an die an das careernet-System angeschlossenen Partner-Unternehmen nchten. mt.
NEUGESTALTUNG DES HOCHSCHULRECHTS
Eine durch Gesetze, Rechtsverordnungen und Kontrollverfahren seit Mitte der 60er Jahre immer mehr eingeschränkte Hochschulautonomie konstatiert die Hochschulrektorenkonferenz (HRK). Trotz aller daraus entstehenden Schwierigkeiten und trotz einer an der Zunahme der Belastungen und internationalen Standards gemessenen, inzwischen chronischen Unterfinanzierung habe das bestehende Hochschulsystem seine Aufgaben bisher erfüllt. Um dies jedoch auch für die Zukunft zu gewährleisten, müsse der Einsatz der verfügbaren Mittel durch einen Wettbewerb zwischen den Hochschulen und in den Hochschulen optimiert werden und der Staat, d.h. in erster Linie die Länder, die Hochschulfinanzierung verbessern und verläßlich gestalten. Um diese Ziele zu erreichen, wäre laut HRK eine Rücknahme der Regelungsdichte erforderlich, müßten das differenzierte Hochschulsystem weiterentwickelt werden, die Ressourcenzuweisung nach Leistungskriterien vorgenommen sowie die institutionelle Autonomie durch Profilbildung, Wettbewerb und Erweiterung effizienter gemacht werden. Darüber hinaus plädiert die HRK für Finanzautonomie der Hochschulen, eine Neuordnung des Hochschuldienst-, Besoldungs- und Thrif- rechts, eine Bündelung von Entscheidungskompetenz und Verantwortung, Verbesserung der internationalen Attraktivität, eine Evaluation und Akkreditierung von Institutionen und Programmen sowie für mittel- bis langfristig verläßliche Rahmenbedingungen. pm.
GESCHICHTE AUF CD-ROM
Herausgegeben von der Berlin-Branden- burgischen Akademie der Wissenschaften liegt nun eine CD-ROM-Ausgabe der Jahresberichte für deutsche Geschichte vor. Mit dem Übergang zu einem elektronischen Medium begann eine neue Phase in der Entwicklung dieses Traditionsunternehmens der deutschen Geschichtswissenschaft, Der Fachwissenschaft und der historisch interessierten Öffentlichkeit wird eine Datenbank zur Verfügung gestellt, die ca. 50.000 Titelnachweise zur deutschen Geschichte aus den Berichtsjahren 1991 bis 1995 enthält. Die Datenbank wird fortlaufend erweitert. Außerdem soll das Titelmaterial aus den bis zum Jahre 1949 zurückreichenden Bänden der Jahresberichte in neubearbeiteter Form schrittweise in die nachfolgenden Updates integriert werden. mt.
PRIORITÄT FÜR DIE CHARITE
Ausbau und Sanierung der Medizinischen Fakultät Charite der Humboldt-Universität zu Berlin sollten nach Ansicht des Wissenschaftsrates in den kommenden Jahren besondere Priorität haben. Mit der Berliner Hochschulmedizin, die seit Beginn der 90er Jahre einem außerordentlichen Wandel unterworfen ist, hat sich der Wissenschaftsrat in den vergangenen Jahren intensiv befaßt. Er unterstützt die grundsätzlichen Entscheidungen des Landes zur Umstrukturierung der Berliner Hochschulmedizin, insbesondere die Fusion von Charite und Virchow- Klinikum, die Bildung einer einheitlichen Medizinischen Fakultät an der Freien Universität und die erhebliche Reduktion der Zahl universitärer Planbetten. Angesichts der Engpässe in den öffentlichen Haushalten und unter Abwägung fachlicher Gesichtspunkte spricht sich der Wissenschaftsrat dafür aus, die Investitionsmittel zunächst auf die Charite zu konzentrieren, damit die dortigen baulichen Mängel bald behoben werden können. pm.
FÖRDERUNG
AUSLÄNDISCHER
GASTDOZENTEN
Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) fördert im Rahmen des Hochschulsonderprogramms III von Bund und Ländern längerfristige Gastdozenturen ausländischer Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer an deutschen Hochschulen. Das neue, weltweit angelegte Gastdozentenprogramm des DAAD gilt für alle Bundesländer und für alle Fächer. Mehr als 90 % aller deutschen Studierenden absolvieren keinen Studienaufenthalt an einer ausländischen Hochschule, Ihnen sollen jetzt durch ausländische Gastwissenschaftler vergleichende Fachkenntnisse und Fähigkeiten mit internationaler Perspektive verstärkt vermittelt werden. Für das Programm stehen in den Jahren 1997 bis 2000 voraussichtlich 26 Mio. DM, also pro Jahr durchschnittlich 6,5 Mio. DM, zur Verfügung. Die Lehrtätigkeit der ausländischen Gastdozenten muß in das reguläre Lehrangebot der jeweiligen deutschen Hochschule integriert sein und für die teilnehmenden Studenten zu einer anrechenbaren Studien- oder Prüfungsleistung im Rahmen ihres Studiengangs führen. Antragsberechtigt sind Fachbereiche und Fakultäten durch ihren Sprecher bzw. Dekan unter Mitzeichnung des Rektors bzw. Präsidenten der Hochschule. Antragsunterlagen und nähere Informationen sind beim DAAD, Referat 316, Kennedyallee 50, 53175 Bonn, Tblefon 0228/882-439 oder -527 erhältlich. mt.
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PUTZ 3/97