SPORT
AUF DEN SPUREN VON GUSTAV VASA
Auch Wissenschaftler der Universität Potsdam beteiligten sich am 90km-Lauf
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Vier der Potsdamer Riege mit ihren Uni-Shirts kurz vor dem Start: Dr. Ditmar Wiek, Dr. Henning Ohlert, Ulrich Wefers und Dr Jörg Hoffmann (v.ln.r.). Foto: Krüger
Jedes Jahr am ersten Märzsonntag schlängelt sich eine bunte Schar von Skiläufern durch die mittelschwedische Wald- und Seenlandschaft von Sälen ins 90 Kilometer entfernte Mora. Es ist „Vasaloppet“ (schwedisch Wasa - Lauf) - Zeit. Mehr als 14,000 Starter nahmen 1997 den ältesten, längsten und größten Skilaufwettbewerb in Angriff. Unter den unzähligen schwedischen und etwa 2.000 ausländischen Teilnehmern befanden sich diesmal auch Dr. Jörg Hoffmann, Dr, Ditmar Wiek, Dr. Henning Ohlert, Ulrich Wefers, Dr. Wolfgang Thiele, Marc Thiele und Tom Krüger aus der Universität Potsdam. Bereits im November 1996 hatten sie die spezielle Vorbereitung aufgenommen. Krafttraining, Dauerläufe, Schwimmen und Fahrradergometertraimng standen auf dem Trainingsplan. Viele Trainingseinheiten wurden gemeinsam absolviert, um sich gegenseitig zu motivieren.
Am 2. März 1997, pünktlich 8.00 Uhr löste sich dann die angestaute Spannung mit dem Startschuß, und das Abenteuer begann. Das Wetter meinte es an diesem läge mit den Läufern nicht sehr gut. Mit Temperaturen um 6 °C und nassem Schnee waren keine optimalen Bedingungen gegeben. Selbst die eingefleischten Wachsexperten waren ratlos. Es half nur noch Klister. Ale heimlichen Erwartungen oder Zielstellungen verflossen auf der Strecke mit der ständig schlechter werdenden Loipe. Die letzten 15 Kilometer
wurden zum regelrechten Wasserskilauf! Ankommen war die Devise!
Aufgeben, nein daran dachte kaum einer der Potsdamer. Und kamen doch solcherart Gedanken auf, sie wurden durch ein kaum enden wollendes Spalier von einheimischen Fans, Betreuern und ihren Anfeuerungsrufen vertrieben. Auch der zwischenzeitlich einsetzende Regen konnte sie nicht mehr aufhalten. Ale Potsdamer erreichten mit über 12,000 weiteren Teilnehmern das Ziel vor dem Wertungsschluß von zwölf Stunden und waren glücklich, diese Anstrengung so gut und ohne Blessuren bewältigt zu haben. Für die Sportwissenschaftler unter ihnen stand aber nicht nur der Urlaubsaufenthalt und die Beteiligung am Lauf im Vordergrund, sondern es wurden auch Daten zur Trainingssteuerung und Auswertung von Belastungsparametern erhoben, die nach einer vollständigen Analyse veröffentlicht werden sollen. Übrigens: 1922 trafen sich zum erstenmal 139 Skiläufer, um auf der Strecke von Sälen nach Mora auf den Spuren des schwedischen Nationalhelden und 1523 zum König gewählten Gustav Vasa zu wandeln. So wurde nun bereits zum 73. Mal, nach wetterbedingten Ausfällen 1932, 1934 und 1990, an den Wegbereiter der schwedischen Unabhängigkeit von der dänischen Besatzung im 16. Jahrhundert gedacht.
Tom Krüger
RÜCKTRITT NICHT LEICHT GEFALLEN
Potsdams Um-Volleyballer haben einen neuen Trainer. Mit dem Ende der Regionalliga-Saison am 15. März dieses Jahres gab At-Übungsleiter Jürgen Rabe sein Amt ab. Dessen Nachfolge übernimmt nun Volker Knedel. Der 33jährige Mathematik- und Geographie-Lehrer gehört bereits seit zwei Jahren zum USV-Aufgebot. An hiesigen Punktspieleinsätzen fehlt es ihm dennoch. „Schuld“ daran ist eine langwierige Fuß- und Knieverletzung, Gegenwärtig erwirbt der Wunsch-Nachfolgekandidat Rabes nun ersteinmal die nötige Übungsleiter-Lizenz. Schließlich soll beim Saison-Start im September auch formal alles stimmen.
Leicht ist Jürgen Rabe der Rücktritt nicht gefallen. Immerhin liegen zehn Jahre harter, erfolgreicher Abeit mit der Mannschaft hinter ihm, „Thotzdem, die Luft ist raus", sagt er. Völlig zurück zieht sich der erfahrene Volleyball-Lehrer jedoch nicht. As Mannschaftsleiter will er dem Team weiter treu bleiben, sich künftig insbesondere um ein optimales Umfeld kümmern. Die Suche nach finanzkräftigen Sponsoren steht dabei ganz oben auf der Tagesordnung.
Im Trainer-Wechsel sieht Rabe zugleich auch eine Chance. „Die Mannschaft“, so seine Auffassung,
„bekommt mit Sicherheit Motivationszuwachs. Bei einem neuen
Coach muß sich jeder neu profilieren, seinen Platz erkämpfen." Der studierte Pädagoge setzt zudem auf die Spielstärke des Sechsers. Die Truppe könne demnach ohne Probleme in der Spitze der Regionalliga Nordost bestehen. Sie besitze darüber hinaus genügend Voraussetzungen, um den bisher nicht gewagten Aufstieg in die 2. Bundesliga doch noch zu schaffen. „Das allerdings erfordert finanziell festeren Boden", meint der ansonsten im Zentrum für Hochschulsport tätige Uni-Mitarbeiter. EG.
Aktive gesucht
Die Abteilung Tischtennis sucht dringend aktive TT-Spieler für die 1. Mannschaft (Bezirksklasse) beziehungsweise 2. Mannschaft (Neumeldung). Wer Interesse hat, in einer Mannschaft im Punktspielbetrieb (September 97 bis März 98) zu spielen, melde sich bitte dienstags, 18.00 - 20.00 Uhr, bei Harald Mensing im Uni-Komplex II (Golm), Haus 11 (alte Sporthalle). H.M.
Volker Knedel tritt die Nachfolge Jürgen Rabes an. Foto: privat
PUTZ 3/97
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