maßlos erregte, wie die von den Jankowiaks offenbar nicht genutzten Akten im Potsdamer Stadtarchiv zeigen. Ebenfalls dort nachzulesen ist der korrekte Zeitpunkt der Umbenennung des heutigen Bahnhofes„Griebnitzsee“ von„Neubabelsberg“ zu„Babelsberg-Ufastadt“ am 1. April 1938. Im Buch der Jankowiaks wird dieses Ereignis fälschlicherweise auf 1933 datiert. Und auch die Benzstraße wurde wohl nicht, wie behauptet, nach dem gleichnamigen Nationalsozialisten und Stadtgründer Babelsbergs benannt, sondern nach dem Erfinder des ZweitaktVerbrennungsmotors Carl-Friedrich Benz. Ebenso ärgerlich wie die vielen Unstimmigkeiten des Buches, ist die Oberflächlichkeit an einigen Stellen. So wird die Entwicklung des Ufa-Filmgeländes während der Zeit des Nationalsozialismus’ in nur einem Absatz abgehandelt. Jeglicher Hinweis auf das gigantische Projekt einer„Filmstadt-Babelsberg“, die unter der Aufsicht von Hitlers Generalbauinspektor Albert Speer Ende der 30er Jahre als„deutsches Hollywood“ und zugleich als neues Babelsberger Stadtzentrum geplant wurde, fehlt. Alles in allem mag das von Christa und Johannes Jankowiak vorgelegte Buch vor allem Touristen„helfen, sich in der Entwicklung Babelsbergs, in seiner Geschichte, Kultur und Landschaft umzuschauen“, wie die Autoren in ihrem Prolog versprechen. Dem interessierten und halbwegs kundigen Babelsberg-Freund jedoch, der mehr als nur Allgemeinplätze über die Geschichte des Potsdamer Stadtteils erfahren möchte, wird die Lektüre der gebundenen Plauderei zu einem teuren und ärgerlichen Mißvergnügen. Markus Wicke
Christa und Johannes Jankowiak: Babelsberg. Ein Ortsteil Potsdams, Stapp-Verlag 1996, 29,80 DM.
IMPRESSUM ISSN 0947-1650 PUTZ. Die Potsdamer Universitätszeitung
Herausgeber: Der Rektor der Universität Potsdam, Prof. Dr. Wolfgang Loschelder
Redaktion: Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit; Myriam Hönig(Hg.)(v.i.S.d.P), Dr. Barbara Eckardt (B.E)), Petra Görlich(PG.), Michael Fischer(mcf) Texterfassung: Sigrid Penquitt
Titelfoto: Eska Tribukeit
Anschrift der Redaktion:
Am Neuen Palais 10, 14469 Potsdam,
Telefon 0331/977-1474 oder-1496,-1675,-1782 Telefax 0331/977-1145
E-mail: putz@rz.uni-potsdam,de
Internet: http:/Awww.uni-potsdam.de/u/putz/index.htm Redaktionsschluß
der Mai/Juni-Ausgabe: Freitag, 16. Mai 1997 Nachdruck gegen Belegexemplar bei Quellen- und Autorenangabe frei.
News& Media- Public Relations, Marcus v. Amsberg, Köpenicker Straße 9 b, 10997 Berlin
‘Telefon 030/61 70 21 10, Telefax 61 70 21 11
Es gilt Anzeigen-Preisliste Nr. 1(1.9.1994)
Anzeigenschluß der Juni/Juli-Ausgabe: Montag, 16. Juni 1997
Baseball im USV
Am 9. März 1997 stellten Friedrich und Karl Bohnenberg, Clemens Stromeyer und Conrad Jackisch den offiziellen Antrag, sich selbst als Keimzelle einer Mannschaft oder einer Abteilung für Baseball in den Universitätssportverein(USV) einzubringen. Einen Tag später schon beriet der Vorstand des USV über diese Idee und stimmte dem Wunsch nach eingehender Prüfung zu. Um das Interesse für diese bisher noch wenig bekannte Sportart bei Studenten und Mitarbeitern zu wecken, hier ein Zitat aus dem Antrag von Conrad Jackisch:„Baseball ist ein faszinierendes Mannschaftsspiel, das sowohl enorme sportmotorisch-dynamische als auch technisch-taktische Fähigkeiten von den Spielern verlangt. Baseball ist seit 1992 eine olympische Disziplin, die nun auch langsam in Europa steigende Popularität erlangt. In den USA wird sie schon seit Generationen und bis heute mit grandioser Begeisterung betrieben. Die Ursprünge des Baseballs lassen sich viele Jahrhunderte auf die Inkas und Chinesen zurückführen. Sie entwickelten erst Formen von Ballspielen, wobei der Ball durch Hilfsmittel in Form von keulenartigen Schlägern vorangetrieben wurde. Dies vermischte sich vermutlich später mit Cricket und Kaiserball aus Großbritannien und Deutschland zum Baseball.“ An der Technischen Universität Cottbus hatte sich vor kurzem eine Baseball-Mannschaft gebildet, die zu den bereits bestehenden Vereinen im Land Brandenburg eine nützliche Ergänzung und Voraussetzung für normalen Spielbetrieb sein könnte. Käme nun noch eine Mannschaft aus Potsdam hinzu, wäre die Bildung einer Landesliga keine Illusion mehr.
Wer mehr über diese Sportart wissen möchte oder mitmachen will, erhält Auskunft bel: Ute Lorenz, USV, Tel. 0331/977-1261, Conrad Jackisch, Baseball-Mannschafts-Leiter, Tel. 0331/90 24 70, und Patrick Nickel, Baseballund Softballverband Berlin-Brandenburg e.V, Tel. 030/63 92 50 15. Wolfgang Zieger
zn
Neuer BLRK-Vorstand
Am 1. April 1997 wählte die Brandenburgische Landesrektorenkonferenz(BLRK) Prof. Dr. Hans Weiler, Rektor der EuropaUniversität Viadrina Frankfurt(Oder), zum neuen Vorsitzenden. Er hat außerdem das Amt des Sprechers der Universitäten inne. Neuer Sprecher der Fachhochschulen und gleichzeitig stellvertretender Vorsitzender der BLRK ist der Rektor der Fachhochschule Brandenburg, Prof. Dr. Helmut Schmidt. Die Amtszeit beträgt ein Jahr. Bisheriger Vorsitzender war Prof. Dr. Helmut Knüppel, Rektor der Fachhochschule Potsdam, sein Stellvertreter Prof. Dr. Hans Weiler. Zg.
Erweiterte Autonomie
Steffen Reiche, Minister für Wissenschaft, Forschung und Kultur, möchte die Autonomie der brandenburgischen Hochschulen stärken.„Dort, wo der Minister Dienstvorgesetzter der Professoren ist, können nun die Leiter der Hochschulen entscheiden. In den Bereichen, wo das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur oberste Dienstbehörde ist, sollen eine Reihe von Aufgaben von den Hochschulen selbst erfüllt werden“, teilte Reiche mit. So müßten sie sich ab jetzt für die Genehmigung von Nebentätigkeiten oder Urlaub von Mitarbeitern nicht mehr an das Ministerium wenden. Damit könnten viele Verfahren vereinfacht, beschleunigt und sachnäher entschieden werden. Des weiteren hätten die Universitäten nun die Möglichkeit, von ihren Professoren zu verlangen, daß sie in die Nähe der Hochschule ziehen, um sogenannte Spagatprofessuren im Interesse der Lehre zu vermeiden. Der Minister erklärte ferner:„Um wirklich autonom zu sein, müssen die Hochschulen die umfassende Personalhoheit haben. Dies zu verwirklichen, ist mein erklärtes Ziel. Der konsequente Weg dafür ist die Verankerung im Gesetz. Deshalb wird jetzt im Ministerium mit Hochdruck an einem Gesetzentwurf geschrieben, der die Hochschulen zu Dienstherrinnen von Professoren und Mitarbeitern machen soll.“ pm.
Wechsel bei VW-Stiftung
In das Kuratorium der Volkswagen-Stiftung als der größten deutschen Wissenschaftsstiftung wurden zum 1. März 1997 turnusgemäß neu berufen: Professor Dr. Klaus Brockhoff(Institut für Betriebswirtschaftliche Innovationsforschung der Universität Kiel), Walter Hirche, MdB,(Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit) sowie Professor Dr.-Ing. habil. Reinhard Schmidt(Rektor der Hochschule für Technik und Wirtschaft Mittweida- FH-). Wiederberufen wurden von der Bundesregierung Michael Geuenich(Deutscher Gewerkschaftsbund, Düsseldorf) und Christian Lenzer, MdB,(Arbeitsgruppe Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie der CDU/CSU-Fraktion, Bonn), von der Niedersächsischen Landesregierung Professor Dr.Ing. Wolfgang Junge(Fachbereich Biologie/ Chemie(Biophysik) der Universität Osnabrück), Helga Schuchardt(Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur) und Professor Dr. Michael Schumann(Soziologisches Forschungsinstitut(SOFID) an der Universität Göttingen). Helga Schuchardt wurde gleichzeitig als Vorsitzende des Kuratoriums wiederberufen. Die Kuratoren werden jeweils für fünf Jahre berufen, eine einmalige Wiederberufung ist möglich. pm.
Seite 32
PUTZ 4/97