Heft 
(1.1.2019) 03
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PUTZ 3/99

Zu einer breiten Debatte über die Entwürfe für ein neues Corporate Design der Univer­sität Potsdam sind alle Uni­versitätsangehörigen in der Zeit vom 12. bis zum 23. April aufgerufen. Die in der PUTZ-Ausgabe Januar/Fe­

Leserbrief

Ein neues Logo

bruar bereits angekündigte Ausstellung zu den sechs Ar­beiten von Studierenden der Fachhochschule Potsdam fin­det zeitgleich in allen drei Universitätskomplexen statt. Jeder Ausstellungsbesucher hat die Möglichkeit, sich an

Identifikation ist gefragt

Zu den Überlegungen der Universität, ein neues Cor­porate Design einzuführen, erhielten wir einen Leser­brief von Dr. Klaus Parnow aus dem Audiovisuellen Zentrum.

Das stimmt, daß es kein einheit­liches Erscheinungsbild der Universität gibt. Aber ist das die Schuld eines Logos? Ist es nicht vielmehr die Großzügigkeit ei­niger Damen und Herren, mit der sie sich über Gepflogenhei­ten und Abmachungen einer Einrichtung einfach hinwegset­zen? Darf die freiheitliche Ent­faltung eines jeden soweit ge­hen; daß er seinen eigenen Briefkopf entwickelt, und das schlechterdings auch auf Büt­tenpapier, nur weil ihm das Logo nicht gefällt? Was fehlt, ist eine tatsächliche Identifikation aller Mitarbeiter mit ihrer Uni­versität. Oder liegt mangelnde Disziplin vor, sich an vorgege­bene Dinge zu halten, wie zum Beispiel an ein Logo, auch wenn es einem persönlich nicht unbe­dingt gefällt? Ein Logo, das al­len gefällt, gibt es nicht!

Beständig ist, was Jahrhunder­te lang währt. Die etwa 230 Jahre alten Gebäude der Schloßanlagen des Parks von Sanssouci sind es wert, erhalten zu bleiben. Wie sonst wäre ihre aufwendige Sanierung zu erklä­

ren. Eine Universität, die in solchen Gebäuden ihren Sitz hat und eines dieser Gebäude in ihrem Logo führt, sollte ihren Stolz darauf dadurch zum Aus­druck bringen, daß sie das Ge­bäude möglichst erkennbar darstellt.

Das alte Logo bringt das zum Ausdruck. Aber abgesehen von einem der Vorschläge, der sich von dem alten Logo nur durch eine andere Anordnung der Grundelemente und durch Hinzufügen von drei Punkten unterscheidet, fällt bei den an­

Campus

einer Umfrage zu beteiligen. Die Fragebögen liegen in der Ausstellung aus und können vor Ort ausgefüllt werden.

Die Universitätsleitung wird|

die Ergebnisse der Umfrage in ihre spätere Entscheidung einfließen lassen.

deren Vorschlägen die Erkenn­barkeit und damit Identifizier­barkeit des Gebäudes schwerer. Ohne Hinweis darauf, daß es sich um die Universität Pots­dam handelt, könnte eines der neuen Logos auch das Symbol eines Staudammes oder die Reklame für einen Holzklotz­baukasten sein.

Die für mich aber entscheiden­de Frage ist: Können wir es uns in einer Zeit derart knapper Fi­nanzen leisten, alles, was das alte Logo trägt, auf die Müll­halde zu transportieren? Dazu

gl|

Ausstellung

12. bis 23. April 1999 (montags bis freitags)

von 8.00 bis 16.00 Uhr im Universitätskomplex I, Am Neuen Palais 10, Haus 8, Professoren­mensa,

ganztägig im Universitätskomplex II, Golm, Karl-Liebknecht­Str. 24-25, Golm, Haus 14 vor dem lesecafe und

ebenfalls ganztägig im Universitätskomplex III, Babelsberg, August­Bebel-Str. 89, Potsdam Park Babelsberg, im Lichthof des Gebäudes 1.

kommen die Kosten für die Einführung des neuen Logos. Das alles ohne, daß mit klaren Worten erklärt werden kann, was an dem alten Logo derart schlecht ist, daß wir unbedingt ein neues brauchen. Aus diesen Gründen lehne ich eine Diskus­sion über ein neues Logo ab. Und noch einmal zum Erschei­nungsbild der Uni: Wer garan­tiert, daß diejenigen, die jetzt gegen ein einheitliches Erschei­nungsbild der Uni sind, es mit dem neuen Logo nicht auch sind?

Kündigungsschutzgesetz geändert

Die Universität Potsdam muß bekanntermaßen aufgrund der restriktiven Haushaltspolitik des Landes gegenüber ihren Hochschulen einen erhebli­chen Stellenabbau leisten. Um diesen Stellenabbau möglichst sozialverträglich und planbar zu gestalten, unterzeichnete die Uni im August 1998 eine Zielvereinbarung mit dem Mi­nisterium für Wissenschaft, Forschung und Kultur. Danach muß die Hochschule bis Ende 2001 insgesamt 90 Stellen des nichtprofessoralen Personals freisetzen, um einen Teil des erforderlichen Personal- und Stellenabbaus zu leisten.

Bei der Umsetzung der Ziel­vereinbarung hat sich die Uni­Leitung von dem Prinzip lei­ten lassen, alle Maßnahmen sozialverträglich zu gestalten, damit Kündigungen vermie­den werden können. Am 1. Januar 1999 trat nun eine Än­derung des Kündigungs­schutzgesetzes in der Bundes­republik Deutschland in Kraft. Damit änderten sich auch die Kriterien für die Sozialauswahl bei Aussprache von betriebs­bedingten Kündigungen. Die Universität Potsdam mußte mit der Änderung des Kündi­gungsschutzgesetzes nunmehr auch ihre Maßnahmen zum

Stellenabbau überprüfen. Im Ergebnis verfährt die Uni bei der Umsetzung der neuen Struktur weiterhin wie in der Zielvereinbarung mit dem Wissenschaftsministerium ver­einbart. 1999 wird es an der Hochschule aller Wahrschein­lichkeit nach keine Bedarfs­kündigungen geben. Auch in den darauffolgenden Jahren will die Hochschulleitung alle Anstrengungen unternehmen, um diese zu verhindern. Vor­aussetzungen dafür sind aller­dings vom Wissenschaftsmini­sterium zu schaffende Abfin­dungsregelungen und Vor­ruhestandsrichtlinien. PUTZ

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