Heft 
(1.1.2019) 08
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PUTZ 8/99

Bei uns sind auch Torten in

guten Händen

Die morgendlichen Sonnen­strahlen des 21. Oktobers hat­ten gerade die letzten Nebel­schwaden aus den die Mensa säumenden Wiesen und Bäu­men gesaugt, und das Gast­haus der Studenten hatte gera­de seine Pforten zur Befriedi­gung kulinarischer Bedürfnisse geöffnet. Die Zahl der Besu­cher schwoll, gleich lauter wer­denden Gemurmels langsam an. Doch etwas war anders an jenem Tage. Denn vor der Mensa beherrschte das hekti­sche Treiben einer zehnköpfi­gen, uniform gekleideten Gruppe junger Männer die Szenerie. Wer jetzt glaubte,

te Detail ausgeklügelten PR­Aktion keinen Auflauf, son­dern Kuchen gebacken und veranstalteten, wie man dunkel erahnen konnte, einen Ku­chenbasar.

Den interessierten Passanten wurde selbstgebackener Zupf­kuchen, Bienenstich, Obst, Käse- und Topfkuchen in nie dagewesener Formenfülle offe­riert. Auch die Preise mit einer 1,00 DM für Kuchen und 0,50 DM für Kaffee(mit Milch und Zucker) fielen in Anbetracht des jungfräulichen Charakters dieser Veranstaltung äußerst moderat aus. Der Anfang des Verkaufs verlief zwar etwas

Die Handballer des Universitätsportvereins können nicht nur spielen, son­

dern auch backen.

dass es sich dabei um einen po­litischen Auflauf handelte, war einem Trugschluß aufgesessen. Die Handballer des USV-Pots­dam hatten in einer bis ins letz­

Foto: Lück

schleppend, da etliche Mittags­päusler erst herzhaften Sünden frönen wollten, jedoch die Möglichkeit einräumten, auf

Das Letzte

dem Rückweg auch dem

Bäckereihandwerk eine Chan­ce geben zu wollen.

So blieb etwas Zeit zu Diskur­sen mit erfahrenen, weiblichen Backexperten, die auf der Kla­viatur der Handhabung von Springformen und der Nuan­cierung von Zutaten virtuos zu spielen wußten.

Kapitän Axel M. wurde nicht müde, die Vorbeieilenden auf die Vorteile hinzuweisen, die der Erwerb von Kaffee und Kuchen für das weitere Leben hätte, nebenbei fungierte er noch als mobiler Fahrradstän­der für Kunden, die mit Zwei­rad unterwegs waren. Ein jun­ger Mann, der mit einer Bier­flasche am Stand vorbeischlen­derte,.. reagierte etwas. be­fremdlich, als man ihm die Möglichkeit des Verzehrs auch von fester Nahrung eröffnete und ein anderer mutmaßte, dass der Basar nur entstand, weil der letzte Gegner behaup­tet hätte, die USV-Handballer würden nichts gebacken krie­gen.

Am Ende blieben an restlos ge­leerten Blechen nur durchfro­rene Handballer, in denen der süße Geschmack ihres Erfolges die Hoffnung nährte, dass sich bei den nächsten Heimspielen der eine oder andere neue Zu­schauer davon überzeugen würde, dass neben Torten auch Bälle bei den USVern in guten Händen sind.

Michael Kaiser, USV

Ein vorbildlicher Urlaubsantrag

ANTRAG:

Magnifizenz,

hiermit geb ich schriftlich kund, wie es im Gesetze stund: am 27.9. bin ich fort, am 4.10. wieder vor Ort

Prof. Dr. Georg Küpper, Fachgebiet Strafrecht und

_ Strafprozeßrecht.

BEFÜRWORTUNG: gesehen und für gut befun­den, soll er fahren unumwun­den, dieser hohe lichte Geist! Prof. Dr. Michael Nierhaus, damals Dekan der Juristi­schen Fakultät.

GENEHMIGUNG:

Und wenn: er. die Welt. um­reist, soll er treiben, was ihm frommt wenn er pünktlich wiederkommt

Prof. Dr. Wolfgang Loschel­der, Rektor der Universität Potsdam.

STÜRMT DAS/ Regina Mischeff von der Hochschule der Künste in Berlin gelang ein großer Wurf. Denn ihre

Stürmerqualitäten wurden mit dem 3. Platz und 2 000 DM im 6. Türler-Cartoon-Wettbewerb 1999 belohnt. Foto: zg.

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