Heft 
(1.1.2019) 08
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Lehrerbildung auf Prüfstein

Leserbrief

Die Lehrerbildung in Deutschland braucht Er­neuerung. In der Interessen­Gemeinschaft LehrerInnen­bildung(IGeL) tauschen sich dazu deshalb seit fast ei­nem Jahr künftige Lehrer und Pädagogen aus. Mit da­bei ist auch Salome Angani, Studentin an der Universität Potsdam. Sie sandte der Re­daktion den folgenden Le­serbrief:

Seit Dezember 1996 treffen sich halbjährlich Studierende verschiedener Bundesländer, um über Defizite und Forde­rungen zur Lehrerbildung zu diskutieren. Tatsache ist, dass das Lehramtsstudium in den Bundesländern sehr unter­schiedlich gehandhabt wird, da die Schwerpunktsetzung in der Verantwortung des jeweiligen Bundeslandes liegt. Betroffen sind davon zum Beispiel die Anteile von Fachwissenschaft, Fachdidaktik und Erziehungs­wissenschaften. Auch die Stu­diengänge sind bundesweit sehr unterschiedlich geregelt. So wird nur in Brandenburg und Nordrhein-Westfalen das Stufenlehramt studiert. In den anderen Bundesländern wird hauptsächlich schulformbezo­gen ausgebildet. Außerdem wird die Lehramtsausbildung beispielsweise in Baden-Würt­temberg noch an Pädagogi­schen Hochschulen absolviert,

Deutsche Studien­anfänger älter

Ein vergleichsweise hohes Durchschnittsalter bei Studi­enbeginn ist die Ursache ungünstiger Erfolgsaussichten der deutschen Studierenden im internationalen Wettbe­werb. Mit derzeit im Mittel 21,6 Jahren(Männer) bezie­hungsweise 21,0 Jahren(Frau­en) bei Studienbeginn sind die deutschen Abiturienten bei Studienantritt deutlich älter als insbesondere die vergleichba­ren Studienanfänger in den an­gelsächsischen Staaten und in Frankreich. Rund eineinviertel

in allen anderen Bundeslän­dern an Universitäten. Das hat zur Folge, dass der berufliche Wechsel zwischen den Bundes­ländern erschwert wird. Zu­sätzliche Kurse und auch Ab­schlüsse müssen in dem neuen Bundesland absolviert werden. Aufgrund der oben genannten Ausbildungsunterschiede, ­probleme und-chancen tref­fen sich seit Dezember 1996 regelmäßig interessierte und engagierte Lehramtsstudieren­de, Referendare, Lehramtsan­wärter und Lehrer aus bisher neun Bundesländern in einem der vertretenen Länder. Seit Dezember 1998 existiert die InteressenGemeinschaft Leh­rerInnenbildung(IGeL). Eines der Ziele besteht darin, eine bundesweit ‚einheitliche Aus­bildung mit hochschulspezifi­schen Schwerpunkten zu for­dern.

Das nächste Treffen ist vom 26. bis 28. November 1999 in Oldenburg. Hier soll es um die Verknüpfung von erster und zweiter Phase gehen. Wer Lust hat, sich mit dem Stand der Lehramtsausbildung und mit der Kritik an dieser auseinan­derzusetzen, ist herzlich einge­laden.

Weitere Informationen sind im

Internet unter http://www. uni-paderborn.de/extern /fs­

sek/igel/ abrufbar.

Jahr liegen in der Regel zwi­schen Abitur und Studienbe­ginn.

Jünger sind die Studienanfän­ger in den neuen Ländern mit 12jähriger Schulzeit. Nachteile gibt es deshalb laut Daten des HIS Hochschul-Informations­Systems für sie nicht, auch auf­grund der an den ostdeutschen Hochschulen oftmals vorherr­schenden guten Betreuungsre­lationen. Ob dies auch in den alten Ländern unter teilweise anderen Studienbedingungen der Fall ist, wird sich im Ver­lauf der Einrichtung von zwöl­fjährigen Schulzügen bis zum

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