Auf dem Weg zur elektronischen Verwaltung
Forschungsprojekt zum Einsatz neuer Informations- und Kommunikationstechniken
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Der oft zeitraubende Weg ins Rathaus ist bald passe. Mehr und mehr setzt sich durch, über die elektronischen
Medien von zu Hause aus Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen.
Wer hat sich nicht schon darüber geärgert, zeitaufwendige Wege in Kauf nehmen zu müssen, um sein Auto zulassen zu können, das Wohngeld, den Angelschein oder den neuen Ausweis zu beantragen. Besonders umständliche Wege müssen häufig die Menschen zurücklegen, die nicht in den Großstädten, sondern in Kreisen und Gemeinden leben. Abhilfe soll mit„Electronic Government“ geschaffen werden.
amit verbindet sich die heute immer D üblicher werdende Praxis, geschäftliche
Prozesse mit Hilfe von Informationsund Kommunikationstechniken über elektronische Medien abzuwickeln. So können über Internetportale Formulare und Anträge abgerufen, ausgefüllt und teilweise über das Internet versendet werden.
Diesem Thema widmen sich auch Wissenschaftler der Uni Potsdam.„eLoGo“(electronic local government) ist ein Forschungsprojekt am Kommunalwissenschaftlichen Institut, das seit Januar des vergangenen Jahres vom brandenburgischen Wissenschaftsministerium für drei Jah
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re gefördert wird. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie zukünftig Kommunalverwaltungen in Kreisen und Gemeinden mit Hilfe neuer Informations- und Kommunikationstechniken effizienter und bürgernäher arbeiten können. Hintergrund des Projektes ist eine aus Sicht der Betroffenen unbefriedigende Bereitstellung von Dienstleistungen im ländlichen Raum. Im Gegensatz zu den kreisfreien Städten, wie Potsdam oder Brandenburg, in denen ein einziger Verwaltungsträger die kommunalen Dienstleistungen erbringt, werden in Kreisen und Gemeinden Leistungen von verschiedenen Behörden bereitgestellt, wodurch Reibungsverluste entstehen. Dienste wie Kfz-Zulassungen, melderechtliche Angelegenheiten oder Sozialleistungen werden von unterschiedlichen Verwaltungen erbracht. Das führt zu komplizierten und nicht immer leicht zu durchschauenden Zuständigkeiten. Da fast 70 Prozent der deutschen Bevölkerung in Kreisen und Gemeinden lebt, besteht hier eine große gesellschaftspolitische Relevanz. Vor dem Hintergrund der neueren E-Government-Entwicklung stellt sich die Frage, inwieweit das Innovationspotential der neuen Informa
Foto: Fritze
Forschung
www.uni-potsdam.de/portal /apro2/forschung
tions- und Kommunikationstechniken genutzt werden kann, um Aufgaben in ein gemeindliches Bürgerbüro zu integrieren. Hier geht es bei weitem nicht nur um(informations-)technische Neuerungen, sondern auch um die Anpassung rechtlicher und organisatorischer Rahmenbedingungen.
Ziel ist es, mit elektronischer Unterstützung unterschiedliche Zuständigkeiten zu reduzieren und eine ganzheitliche Bearbeitung der Anliegen zu ermöglichen. Dabei sollen Dienstleistungen zukünftig über ein„single window“ erreichbar sein. Hiermit soll der Zugang zu unterschiedlichen Leistungen der Verwaltung auf ein einziges„Fenster“ reduziert werden. Um parallel zum virtuellen Zugang die physische Erreichbarkeit der Verwaltung zu gewährleisten, sind so genannte multifunktionale Serviceläden geeignet, die eine Weiterentwicklung der bisherigen Bürgerämter darstellen. Alle kommunalen Dienste und Dienstleistungen privater Anbieter sind über einen einzigen Anlaufpunkt erreichbar. Mit diesem Konzept lässt sich die Idee von „one stop government“ verwirklichen, wonach durch einen Kontakt Anliegen unterschiedlichster Art mit der Verwaltung erledigt werden können. Neben der Aufgabenintegration stellen sich neue Fragen der verstärkten Zusammenarbeit in der bisherigen Verwaltung. Auch hier sind neue Kooperationsformen zwischen unterschiedlichen Verwaltungsträgern denkbar, so dass neue und effizientere Formen von Dienstleistungen möglich werden.
Tino Schuppan/Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
Finanzen geregelt
Das brandenburgische Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur erteilte Zuwendungsbescheide für vier außeruniversitäre geisteswissenschaftliche Zentren. Bei den vom Land finanziell geförderten Einrichtungen handelt es sich zum einen sowohl um das Einstein Forum, das 758.400€ erhält, zum anderen um das Forschungszentrum Europäische Aufklärung, dem für die weitere Grundausstattung 859.000€ zur Verfügung gestellt werden. Gelder erhalten auch das Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien(MMZ) und das Zentrum für Zeithistorische Forschung(ZZF). Das MMZ, das an der Durchführung des Studienganges„Jüdische Studien“ der Uni Potsdam beteiligt ist, bekommt 570.000€, an das ZZF gehen zur Finanzierung seiner Grundausstattung 874.500€. Red.
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