Anteil in%
mittlerer Anteil in%
100
90
80
0
64
sen je einmal 15 bzw. 18 Reviere auf. In der an das BR SW angrenzenden TF Altkreis( 508 km²) ist das Muster der Verteilung der Koloniegrößen praktisch identisch. Im Mittel bestand jede Kolonie aus 3,3 Revieren( 174 Kolonien, 582 Reviere; 2001-2020).
4.1.4 Habitatwahl
Kiebitze besiedeln im BR SW Grünland- und Ackerflächen zu etwa gleichen Teilen. Im 18- jährigen Mittel( 2001-2020; n= 1.768 Rev.) betrug der Anteil für Grünland 54% und 45% für Ackerland. In einzelnen Jahren weichen die Ergebnisse zuweilen jedoch extrem stark vom Durchschnitt ab. So befanden sich 2008 83% der Reviere auf Ackerflächen und nur 17% auf Grünland. 2019 kehrten sich die entsprechenden Werte nahezu um, und nur 18% der Reviere lagen auf Ackerflächen und 82% auf Grünland ( Abb. 6). Außerdem wurden im BR SW drei weitere differenzierte Habitate besiedelt: abgelassene Fischteiche( vor 2001), Verlandungszonen von Seen und aufgeschwemmte Schlammflächen in Nassbrachen. Im gesamten Untersuchungszeitraum( 2001-2020) umfasste ihr Anteil weniger als 1%.
Die Besiedlung der trockeneren TF Altkreis zeigt für den Zeitraum 2001-2020( n= 585 Rev.) ein
Otis 28( 2021)
etwas anderes Gesamtbild. Ackerflächen( 58,6%) wurden gegenüber Grünland( 41%) klar präferiert. Ferner wurde einmal der Habitattyp Verlandungszone besiedelt( 0,4%).
Zwischen der jährlichen Niederschlagsmenge im Frühjahr( 01.01.- 31.03.; Station Lübben , www.wetterkontor.de) und der Größe des Brutbestands besteht kein statistisch gesicherter Zusammenhang( p= 0.51). Dies gilt auch für die Beziehung von Nässegrad und Besiedlungsumfang auf den Brutflächen. So scheinen insbesondere Grünlandflächen nicht an Attraktivität zu gewinnen, wenn es großflächig überflutete Bereiche gibt. Dazu ein Beispiel: Das Jahr 2019 hatte den höchsten bislang kartierten Brutbestand( 141 Rev.), auch der Anteil von im Grünland siedelnden Kiebitzen war außergewöhnlich hoch( s. o.). Nur zehn Kolonien( 53 Rev.) befanden sich in zumindest teilweise überfluteten Wiesen und Weiden . Die übrigen 15 Grünlandkolonien( 76 Rev.) mit 60% die klare Mehrzahl- wiesen keine offenen Wasser- bzw. Schlammflächen auf.
4.1.5 Saisonale Phänologie der Koloniebesetzung
In den Jahren 2018 und 2020 wurden im Nachgang an die Stichtagzählungen jeweils zwei weitere ge
10
25
20
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14
Reviere je Kolonie
Acker
Grünland■ Nassbrache
■ Verlandungszone
15 16 17 18
70
60
50
40
30
20
10
0
2001
2003
2005
2007
2009
2011
2013
2015
2017
Abb. 5: Größe der Brutkolonien[%] im BR SW 2001-2020( n= 538 Kolonien mit 1.786 Revieren).
Size of the breeding colonies(%) in BR SW 2001-2020( n= 538 colonies with 1,786 territories).
2019