n erfolgreiche
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Tab. 3: Wesentliche Eckdaten zur Reproduktion im BR SW in den Jahren 2018-2020. Essential key reproduction data for BR SW in den Jahren 2018-2020.
Flügge Juv. u. Reproduktionsrate Bp/ Kolonien
Otis 28( 2021)
Legebeginne
n Nachgelege
Habitate
2018
4
3 Bp/ 2 Kolonien
1 Juv. Trockenrasen, 3 Juv. Grünland
1.04.- 8.04.
0,04
bei 96 Bp bzw. Rev.
2019
4
3 Bp/ 2 Kolonien
2 Juv. Nasswiese, 2 Juv. Grünland( trocken)
13.04.- 21.04.
3 Bp
0,03
bei 141 Bp bzw.
Rev.
2020
10
7 Bp/ 5 Kolonien
3 Juv. Nasswiesen 7 Juv. Mais
5.04.- 6.04. 24.04.- 25.05.
2 Bp
5 Bp
0,1
bei 96 Bp bzw. Rev.
Die Zahl der wahrscheinlich oder nachweislich durch landwirtschaftliche Aktivitäten zerstörten Gelege war zumindest in diesem Zeitraum aber vergleichsweise gering: 2018 betraf es nur sechs Bruten ( davon fünf vermutliche Nachgelege), 2019 neun Bruten und 2020 16 Bruten( jeweils wohl Erstgelege). In keiner Kolonie kam es mehr als einmal je Brutsaison zu Gelegeverlusten, die durch menschliches Einwirken hervorgerufen waren. Demnach ergibt sich pro Jahr eine durch Bewirtschaftung verursachte mittlere Verlustquote von 9%. Die Gelege der insgesamt nur dreizehn erfolgreichen Bruten befanden sich achtmal in Grünland und fünfmal in Maiskulturen.
5
Rastvorkommen und Durchzug
5.1 Phänologie im Jahresverlauf
Der Kiebitz ist im Spreewald während der Zugzeiten nicht nur die zahlreichste Limikolenart, sondern gehört neben Saat- und Blässgänsen Anser serrirostris, A.albifrons und einigen anderen Wasservogelarten zu den häufigsten Durchzüglern unter den Nonpasseres. Rastende Kiebitze wurden in praktisch allen offenen Gebietsteilen angetroffen. Die wichtigsten Rastgebiete sind im Unterspreewald die Wiesen- und Ackerlandschaft um Leibsch, die Schlepziger Teiche ( inkl. angrenzende Offenflächen) und die Landgrabenniederung Biebersdorf- Pretschen; im Oberspree wald spielen die Feuchtwiesen SE Lübben und der Nordpolder zwischen Alt Zauche und Byhleguhre eine hervorgehobene Rolle. Diese Einschätzung gilt für alle drei Zugphasen gleichermaßen. Im Sommer befinden
sich die Hauptrastgebiete oft nahe bei Feuchtgebieten. Die Bedeutung von Schlammflächen und Flachwasserzonen für den Kiebitz ist unklar; jedoch werden diese Feuchtgebiete vor allem in den Sommermonaten gerne zum Baden( und Trinken?) während der heißen Tagesstunden aufgesucht und dazu auch aus größeren Entfernungen(> 10 km) angeflogen.
Kiebitze wurden in allen Monatsdekaden im Spreewald beobachtet. Der Heimzug gipfelt im März und läuft in der ersten Aprildekade aus. Ab Mitte Mai setzt zögernd der Frühsommerzug ein, der für einen ersten Höhepunkt im Juli verantwortlich ist. Anschließend sinken die Rastzahlen zunächst merklich ab, um dann bis Ende Oktober wieder kontinuierlich anzusteigen. Nach diesem Gipfel flaut die Zugintensität rasch ab. Witterungsbedingt kann der Wegzug bisweilen abrupt beendet sein oder in milden Wintern in Überwinterungsversuchen münden. Die über den gesamten Jahresverlauf vergleichsweise komplexe Phänologie ist in der Abb. 8 dargestellt.
5.2 Heimzug
Der Beginn des Heimzugs zeigte von 1995 bis 2020 eine außergewöhnliche breite Streuung, die in einem engen Zusammenhang mit den Witterungsbedingungen steht. Frühestens wurden Kiebitze am 24.01.2002( 31 Ind., Schlepziger Teiche) gesehen, die späteste Ankunft war der 13.03.2011( 510 Ind., Schlepziger Teiche).
Innerhalb dieser gut achtwöchigen Spanne( 48 d.) fällt der Median auf den 15.02. In den Jahren