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und das Rückland der Mecklenburgischen Seenplatte aus dem 19. Jahrhundert keine Hinweise auf ein Vorkommen gibt.
Aus dem direkten unteren Odertal findet sich bei ROBIEN( 1942) der Hinweis, dass es vom Birkhuhn in mehreren Jahren einen kleinen Bestand auf der Insel Mönne bei Stettin gab, wo aber die Bruten meist verunglückten. Auf dieser Insel lebte übrigens auch Paul Robien und unterhielt hier seine Naturschutzwarte.
Beobachtungen aus der Balzzeit der Birkhühner nennt ROBIEN( 1920) aus dem Randowbruch bei Blumberg und beruft sich dabei auf den damaligen Revierförster Werner. Aus den anderen Niederungsgebieten an der unteren Oder werden keine Vorkommen genannt.
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Vorkommen im Gartzer Bruch
Das Gartzer Bruch erstreckt sich südwestlich der Kleinstadt Gartz / O. und umfasst eine Fläche von ca. 1.000 ha. Im Osten wird das Gartzer Bruch von der
Otis 28( 2021)
Bundesstraße 2 begrenzt. Die Niederungen östlich dieser Bundesstraße, der Polder 5/6( ca. 650 ha), bildet mit dem Gartzer Bruch eine naturräumliche Einheit und gehört heute zum Nationalpark Unteres Odertal.
Vom Verfasser wird seit mehreren Jahrzehnten versucht, faunistische Daten zum früheren Vorkommen von Arten zu erlangen, die heute in dieser Region ausgestorben oder sehr selten sind. Neben Literaturstudien werden auch Ortschroniken durchgesehen und naturkundlich interessierte Bewohner, wie z. B. Jäger und Landwirte, befragt. Zu diesem Personenkreis gehörte auch Werner Doeleke( †), ein Landwirt und Jäger aus Hohenselchow, der als zuverlässiger Zeitzeuge galt. Seine Angaben, insbesondere auch zur früheren Landnutzung in der Region, wurden regelmäßig von Studierenden der Hochschulen und Universitäten für ihre Belegarbeiten genutzt.
W. Doeleke berichtete mir mehrfach, zuletzt 1998, dass sich im Gartzer Bruch bis zum Ende der 1940er Jahre Birkhühner aufhielten. Im Bereich des