Heft 
(2021) 28
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132 Otis 28(2021) Anderes kann tatsächlich als abgeschlossen gelten. Hier ist sofort an das ThemaStromschlag an Mittel­spannungsleitungen zu denken, der früher enorme Verluste für eine Reihe von Vogelarten verursachte, aber letztlich durch gesetzlicheVorgaben gelöst wurde. Auch die Wiederansiedlung des Wanderfalken,bei der unsere Außenstelle Woblitz, namentlich Paul Sömmer, eine maßgebliche Rolle spielte, wurde mit Erfolg zum Abschluss gebracht. Und schließlich gibt es Aufgaben, die einfach nicht mehr zu schaffen waren und daher wegfallen mussten, sei es durch hinzugekommene Prioritäten oder den Personalabbau.Dazu gehören die Koordinierung und Anleitung der Wildvogel-Pflege­stationen im Land Brandenburg und in starkem Maße leider die Wissensvermittlung durch Öffentlichkeits­arbeit. Dies wurde früher regelmäßig vom Landes­betrieb Forst und den Unteren Naturschutzbehörden genutzt, aber auch von Schulklassen, womit es eine wichtige Grundlage für die Nachwuchsentwicklung beim ehrenamtlichen Naturschutz war. Abb. 1: DasJungvogelmanagement ist ein langfristi­ges Projekt der Vogelschutzwarte gemeinsam mit ehren­amtlichen Schreiadlerschützern. Durch die Rettung der zweitgeborenen Jungvögel wurden in der nordostdeut­schen Schreiadlerpopulation seit 2004 123 Jungvögel zu­sätzlich flügge, vier davon 2021. Im Bild die beringten Patenvögel von Tom Noah und Torsten Langgemach. Nestling management is part of the Lesser Spotted agle conservation programme, implemented jointly by the Bird Conservation Centre and voluntary eagle conserva­tionists. Between 2004 and 2021, 123 additional juveniles fledged in northeast Germany, four of these in 2021 . Foto: T. Langgemach. Eine Vielzahl von Personen hat uns in den dreißig Jahren begleitet, unterstützt, die Treue gehalten und in schwierigen Phasen auch wieder aufgebaut. Dies sind Hunderte ehrenamtliche MitarbeiterInnen, viele Kooperationspartner, KollegInnen im eigenen Amt, in anderen Behörden, wissenschaftlichen Ein­richtungen, Vereinen, Verbänden und nicht zuletzt Partner unter den Landnutzern und-nutzerinnen, die offen für Naturschutzthemen sind und Türen geöffnet haben. Für all das möchten wir uns sehr herzlich bedanken! Personelle Verstärkung für die Vogelschutzwarte gibt es seit Februar 2021 durch Martin Horny, der hier 2019–20 seine Masterarbeit über den Einfluss von Beregnungsanlagen auf Feldvögel geschrieben hatte(siehe S. 147). Eine Perspektive über die elf Mo­nate seines Vertrages hinaus ist noch ungewiss; daher bestehen seine Aufgaben vor allem in der Aufarbei­tung von Rückständen, die sich durch den Personal­abbau der letzten Jahre gebildet hatten. Dies betrifft in erster Linie die Daten aus dem Monitoring seltener Brutvogelarten, die erst durch die Einarbeitung in das Datensystem des Landesamtes für Umwelt(LfU) nutzbar werden. In zahlreiche weitere Themen hat sich Martin mit Bravour eingearbeitet, wobei es bei der so dringlichen Wiederaufnahme der Betreuung des NaturschutzgebietesHavelländisches Luch (ca. 5.500 ha) Grenzen dadurch gibt, dass hier seitens der Landnutzer und des Wasser-Boden-Verbandes Langfristigkeit und Kontinuität erwartet werden. Daher werden diese Arbeiten weiterhin vor allem durch Anne Grohmann wahrgenommen, die ihnen zumindest einen Teil ihrer Arbeitszeit widmen kann. Nachdem die Gebietsbetreuung ohne Personal eine Zeitlang völlig ruhen musste, konnte Anne bei wich­tigen Arbeiten den Faden wieder aufnehmen. Dazu gehören Koordination und Kontrolle des Vertragsna­turschutzes, die Verbesserung des Wasserhaushaltes, Gebietskontrollen und grundsätzlich die Kooperati­on mit den Landwirten. Bei den Gebietskontrollen wurde seitens der Naturwacht des Naturparkes Westhavelland Unterstützung zugesagt. Erfreulich ist, dass Anne Grohmann und Martin Horny auch Zeit für konkrete Vogelschutzmaßnahmen fanden – eine Arbeit, an die man bei einer Vogelschutzwarte zuerst denken würde. Leider muss selbst dies teilwei­se aus Zeitgründen in der Freizeit stattfinden. Dazu zählt z. B. die Zäunung von Brachvogel- und Kie­bitzgelegen sowie die daran hängenden Absprachen mit den Landwirten. Zeitweilig und mit Unterbre­chungen gab es in der Vogelschutzwarte zusätzli-