Aktuelles aus der Staatlichen Vogelschutzwarte Brandenburg 133 che Hilfe durch Jörg Lippert aus der Zentrale/Abt. Naturschutz des LfU in Groß Glienicke, wo er dem selben Referat wie die Vogelschutzwarte zugeordnet ist. Er unterstützt das Verlustmonitoring(vgl. L ang gemach et al. 2009) und koordiniert hier vor allem die Erhebung von Daten über die illegale Verfolgung von Vögeln. Daneben liegen die Ausnahmeanträge für Vogelpräparationen auf seinem Tisch. In der Naturschutzstation Woblitz sprang Jörg Lippert mehrfach als Urlaubsvertretung ein. Block betreuten NSG„Belziger Landschaftswiesen“ geben allen Anlass dafür: Neben den vielfältigen Routineaufgaben der Gebietsbetreuung läuft hier langfristig ein Bodenordnungsverfahren, in dem auch Belange des Moorschutzes und des Fließgewässerschutzes zu berücksichtigen sind und zu einer Neuorientierung des Großtrappenschutzes zwingen. Zudem stehen im Schutzgebiet die Managementplanung und FFH-Planung an, die zwar als Auftrag vergeben werden, jedoch trotzdem die Unterstützung des Stammpersonals erfordern. Abb. 2: Martin Horny bei der Feldarbeit im wahrsten Sinne des Wortes: In einem Haferfeld werden im Zusammenhang mit der Beregnungsstudie Ortolan-Nestlinge vermessen, um das Schlüpfdatum berechnen zu können. Martin Horny doing„fieldwork“ in an oats field during his irrigation studies – measuring Ortolan Bunting nestlings in order to calculate their hatching date. Foto: A. Grohmann. Auch in unserer Außenstelle Baitz bahnen sich personelle Veränderungen an. Es gibt eine Nachfolgeregelung für die Stelle von Doris Block, die uns voraussichtlich zum Ende des kommenden Jahres in den Ruhestand verlassen wird. Erfreulich ist, dass die Stellennachbesetzung so konzipiert ist, dass es eine einjährige Parallelbesetzung gibt, in der sich der neue Mitarbeiter unter Anleitung einarbeiten kann. Die überaus komplexe Gemengelage und die Zielkonflikte in dem durch Norbert Eschholz und Doris Die EU-Vogelschutzgebiete sind Areale, die nach Art. 4 der EU-Vogelschutzrichtlinie(VSRL) durch die Mitgliedsstaaten an die EU-Kommission gemeldet wurden. In Brandenburg sind dies 27 Gebiete, die 22 % der Landesfläche ausmachen. International hat sich die Abkürzung SPA für diese„Special Protection Areas“ eingebürgert. Bisher wurden in den brandenburgischen EU-Vogelschutzgebieten zwei sogenannte SPA-Kartierungen der Brutvögel durchgeführt – die Ersterfassung in den Jahren 2005 bis 2008 und die Z weiterfassung 2013 –2018. Die Ergebnisse sind ein wesentlicher Teil der Datenbasis für den alle sechs Jahre erforderlichen Nationalen Bericht nach der VSRL , welcher Aussagen über Erfolge und zukünftige Handlungsschwerpunkte auf nationaler wie EU-Ebene ermöglichen soll. Nach dem Abschluss der Zweiterfassung erfolgte inzwischen eine umfangreiche Auswertung der beiden SPAErfassungen. Diese wird in der LfU-Schriftenreihe „Naturschutz und Landschaftspflege in Brandenburg“ publiziert. Der erste Teil mit 13 bearbeiteten Gebieten ist im Juli 2021 erschienen mit einem Umfang von 420 Seiten( R yslavy & P utze 2020); der zweite voraussichtlich Anfang 2022 erscheinende Band wird ebenso umfangreich sein und auch eine Gesamtbewertung enthalten. Erfasst wurden jeweils ausgewählte Arten, die „sog.„Triggerarten“, nach einer vorgegebenen Liste des Bundesamtes für Naturschutz(BfN). Dies sind jene Arten, die der Anlass für die Ausweisung von SPA waren, also Arten nach Anhang I der VSRL sowie weitere wichtige Arten, die dort nicht enthalten sind. Dazu zählen z. B. Kiebitz, Bekassine, Wiedehopf, Wendehals, Raubwürger und Steinschmätzer. Für Brandenburg sind von den 106 bundesweiten Brutvogel-Triggerarten 67 Arten relevant. Trotz des
Heft
(2021) 28
Seite
133
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