Heft 
(2021) 28
Seite
133
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Aktuelles aus der Staatlichen Vogelschutzwarte Brandenburg 133 che Hilfe durch Jörg Lippert aus der Zentrale/Abt. Naturschutz des LfU in Groß Glienicke, wo er dem selben Referat wie die Vogelschutzwarte zugeordnet ist. Er unterstützt das Verlustmonitoring(vgl. L ang ­gemach et al. 2009) und koordiniert hier vor allem die Erhebung von Daten über die illegale Verfolgung von Vögeln. Daneben liegen die Ausnahmeanträge für Vogelpräparationen auf seinem Tisch. In der Natur­schutzstation Woblitz sprang Jörg Lippert mehrfach als Urlaubsvertretung ein. Block betreuten NSGBelziger Landschaftswiesen geben allen Anlass dafür: Neben den vielfältigen Routineaufgaben der Gebietsbetreuung läuft hier langfristig ein Bodenordnungsverfahren, in dem auch Belange des Moorschutzes und des Fließgewäs­serschutzes zu berücksichtigen sind und zu einer Neuorientierung des Großtrappenschutzes zwingen. Zudem stehen im Schutzgebiet die Managementpla­nung und FFH-Planung an, die zwar als Auftrag ver­geben werden, jedoch trotzdem die Unterstützung des Stammpersonals erfordern. Abb. 2: Martin Horny bei der Feldarbeit im wahrsten Sinne des Wortes: In einem Haferfeld werden im Zusam­menhang mit der Beregnungsstudie Ortolan-Nestlinge vermessen, um das Schlüpfdatum berechnen zu können. Martin Horny doingfieldwork in an oats field during his irrigation studies – measuring Ortolan Bunting nestlings in order to calculate their hatching date. Foto: A. Grohmann. Auch in unserer Außenstelle Baitz bahnen sich personelle Veränderungen an. Es gibt eine Nachfol­geregelung für die Stelle von Doris Block, die uns voraussichtlich zum Ende des kommenden Jahres in den Ruhestand verlassen wird. Erfreulich ist, dass die Stellennachbesetzung so konzipiert ist, dass es eine einjährige Parallelbesetzung gibt, in der sich der neue Mitarbeiter unter Anleitung einarbeiten kann. Die überaus komplexe Gemengelage und die Ziel­konflikte in dem durch Norbert Eschholz und Doris Die EU-Vogelschutzgebiete sind Areale, die nach Art. 4 der EU-Vogelschutzrichtlinie(VSRL) durch die Mitgliedsstaaten an die EU-Kommission gemel­det wurden. In Brandenburg sind dies 27 Gebiete, die 22 % der Landesfläche ausmachen. Internati­onal hat sich die Abkürzung SPA für dieseSpecial Protection Areas eingebürgert. Bisher wurden in den brandenburgischen EU-Vogelschutzgebieten zwei sogenannte SPA-Kartierungen der Brutvögel durchgeführt – die Ersterfassung in den Jahren 2005 bis 2008 und die Z weiterfassung 2013 –2018. Die Er­gebnisse sind ein wesentlicher Teil der Datenbasis für den alle sechs Jahre erforderlichen Nationalen Bericht nach der VSRL , welcher Aussagen über Erfol­ge und zukünftige Handlungsschwerpunkte auf na­tionaler wie EU-Ebene ermöglichen soll. Nach dem Abschluss der Zweiterfassung erfolgte inzwischen eine umfangreiche Auswertung der beiden SPA­Erfassungen. Diese wird in der LfU-Schriftenreihe Naturschutz und Landschaftspflege in Branden­burg publiziert. Der erste Teil mit 13 bearbeite­ten Gebieten ist im Juli 2021 erschienen mit einem Umfang von 420 Seiten( R yslavy & P utze 2020); der zweite voraussichtlich Anfang 2022 erscheinende Band wird ebenso umfangreich sein und auch eine Gesamtbewertung enthalten. Erfasst wurden jeweils ausgewählte Arten, die sog.Triggerarten, nach einer vorgegebenen Liste des Bundesamtes für Naturschutz(BfN). Dies sind jene Arten, die der Anlass für die Ausweisung von SPA waren, also Arten nach Anhang I der VSRL so­wie weitere wichtige Arten, die dort nicht enthalten sind. Dazu zählen z. B. Kiebitz, Bekassine, Wiede­hopf, Wendehals, Raubwürger und Steinschmätzer. Für Brandenburg sind von den 106 bundesweiten Brutvogel-Triggerarten 67 Arten relevant. Trotz des