Heft 
(2021) 28
Seite
134
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134 Otis 28(2021) Abb. 3: Das bisher mit Abstand umfangreichste Heft von Naturschutz und Landschaftspflege in Brandenburg widmet sich der Vogelwelt in den brandenburgischen EU-Vogelschutzgebieten. Teil 2 folgt in Kürze. By far the most voluminous edition ofNaturschutz und Landschaftspflege in Brandenburg, deals with the breed­ing birds of the EU SPAs. Part 2 will follow soon. o. g. sechsjährigen Turnus erstreckten sich aufgrund der vielen und großflächigen SPA die Erfassungen je­weils über mehrere Jahre. Für die SPA außerhalb von Großschutzgebieten wurde dies über Werkverträge realisiert, koordiniert durch die Vogelschutzwarte. In den SPA innerhalb von Großschutzgebieten kar­tierten hingegen überwiegend die OrnithologInnen der Naturwacht dieser Gebiete. Eine ganze Reihe der Triggerarten werden im Rahmen des Monitorings seltener Brutvogelarten ohnehin jährlich landesweit erfasst(Adler, Störche, Großtrappe, einige Wiesen­brüterarten, Seeschwalben, Möwen und weitere); sie waren nicht Bestandteil der Kartieraufträge. Grund­sätzlich waren alle vorgegebenen Arten vollständig und punktgenau zu erfassen, doch im Gegensatz zu echten Revierkartierungen sollten sie aufgrund der oft immensen Flächengrößennur in min­destens drei Durchgängen in den jeweils optimalen Erfassungszeiträumen kartiert werden, dämme­rungs- oder nachtaktive Arten zusätzlich in mindes­tens zwei Durchgängen. In sehr großflächigen SPA fand die Erfassung für sechs mittelhäufige Singvo­gelarten auf vorgegebenen Probeflächen von 20 bis 25 % der jeweiligen potenziellen Habitatfläche statt. Abschließend musste von den KartiererInnen in je­dem SPA der aktuelle Erhaltungsgrad für jede regel­mäßig vorkommende Trigger-Brutvogelart mit mehr als nur Einzelvorkommen bewertet werden. Dies erfolgte anhand von insgesamt zehn Parametern zu Population, Habitatqualität sowie Beeinträchtigun­gen und Gefährdungen. Nach einem vorgegebenen Algorithmus war daraus der Gesamt-Erhaltungs­grad zu aggregieren. Ein wichtiger Aspekt bei den zu erstellenden Berichten war schließlich, Hinweise für die weitere Gebietsentwicklung aus der Sicht der KartiererInnen zu geben. Die publizierten Ergebnis­se, insbesondere der Vergleich zwischen Erst- und Zweiterfassung, sind teilweise recht spannend, zu­mal für etliche Arten auch völlig neue Kenntnisse - sowohl positive als auch negative Entwicklungen - zu den SPA-Beständen erbracht wurden. Einzelne der ausführlichen SPA-Kapitel wur­den schon in der Entstehungsphase der Publikati­on nachgefragt und genutzt. Die Anfragen aus dem eigenen Geschäftsbereich, von Landschaftsplanern, Landtagsfraktionen usw. zeigen, dass der Bedarf an der nun vorliegenden Analyse groß ist. Über die genannten Berichtspflichten hinaus wird sie von immenser praktischer Bedeutung für die künftige Entwicklung unserer Vogelschutzgebiete sein. Seit zwei Jahren läuft nunmehr die Dritterfas­sung in den brandenburgischen SPA. Sie wird mit dem Jahr 2023 abgeschlossen, da 2024 die nächste EU-Berichtspflicht und somit der nächste Nationale Vogelschutzbericht ansteht. Im Monitoring häufiger Brutvögel(MhB), das der Dachverband Deutscher Avifaunisten(DDA) koordi­niert,wurde das aktuelle Modul der Linienkartierung bundesweit vor gut 15 Jahren eingeführt. In Bran­denburg wird das MhB seit dem Jahr 1999 von der Vogelschutzwarte koordiniert. Mit 175 bis 190 Pro­beflächen wurde hier in den zurückliegenden Jahren ein hoher Prozentsatz der 211 vom Bundesamt für Statistik für unser Land vorgesehenen Flächen be­arbeitet. 2020 wurde Bedarf nach einer kritischen Reformierung erkennbar, da auf einigen der Pro-