Heft 
(2021) 28
Seite
135
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Aktuelles aus der Staatlichen Vogelschutzwarte Brandenburg 135 beflächen die geforderten Standards nicht eingehal­ten wurden. Im Sinne der Qualitätssicherung kam es in Einzelfällen zur Streichung entsprechender Daten. Auch wenn sich einige der entstandenen Lücken durch neue KartiererInnen schließen ließen, konn­ten im Jahr 2021 nur 160 Probeflächen bearbeitet werden. Die Zahl bearbeiteter Flächen soll so schnell wie möglich wieder vergrößert werden, um für möglichst viele unserer häufigeren Brutvogelarten belastbare Daten zu erzielen. Wer Interesse verspürt, bei diesem Monitoringprogramm mitzumachen oder eine zusätzliche Probefläche zu übernehmen und dies auch für mehrere Jahre gewährleisten kann, schaue nach freien Probeflächen in seiner Region unter dem Link https://www.dda-web.de/index.php ?cat=service&subcat=mitmachen&subsubcat=hb. Im Auftrag der Vogelschutzwarte erfolgt jährlich die Digitalisierung der Reviere durch Maik Jurke, der die entsprechenden KartiererInnen bei auftretenden Rückfragen bzw. Anmerkungen kontaktiert. Auch beim Monitoring lässt sich die Digitalisierung nicht aufhalten.Mit der App NATURALIST können die Flä­chen des MhB nunmehr auch über das Smartphone oder Tablet bearbeitet werden, wodurch die Daten unmittelbar verfügbar sind und nicht in einem se­paraten Schritt digitalisiert werden müssen. Im Jahr 2020 wurden in Brandenburg bereits 30 Probeflächen von 14 KartiererInnen per App erfasst und 2021 so­gar 42. Die Erfassungen liefen dank des großen En­gagements der KartiererInnen und der umfassenden Unterstützung des DDA nahezu reibungslos an, auch die Rückmeldungen zu dieser neuen Variante der Er­fassungen waren zum größten Teil positiv. Abschließend zum Thema Monitoring sei auf einige aktuelle bundesweite Auswertungen des Brut­vogelmonitorings bzw. mit Daten daraus verwiesen. K amp et al.(2021) berichten über Populationstrends häufiger Brutvogelarten von 1990 bis 2018. B usch et al.(2020) beschäftigen sich mit den Ursachen der Populationstrends von Agrarvögeln. In deutscher Sprache befasst sich das aktuellste Heft vonVö­gel in Deutschland(ViD) mit der Erfassung von Brutvögeln( W ahl et al. 2020). Das nächste Heft ist in Vorbereitung. Unter den Autoren der gemeinsam vom DDA, dem BfN und der LAG VSW herausge­gebenenViD vertritt T. Langgemach seit 2010 die LAG der Vogelschutzwarten. Eine weitere Publikation, die ohne Monitoring gar nicht möglich wäre, ist die Rote Liste der Brutvögel Deutschlands(RLB). Ihre 6. Fassung wurde gerade in denBerichten zum Vogelschutz publiziert, und zwar wieder vomNationalen Gremium Rote Liste Vögel, in dem die wissenschaftlichen Institutionen der Ornithologie und Avifaunistik in Deutschland vertreten sind- u. a. die LAG der Vogelschutzwarten, vertreten durch die Vogelschutzwarte Brandenburg ( R yslavy et al. 2020). Abb. 4: Die Turteltaube als eine der Vogelarten mit den dramatischsten Rückgängen in Deutschland ziert das Ro­te-Liste-Heft derBerichte zum Vogelschutz. The cover of the current Red List edition ofBerichte zum Vogelschutz shows a Turtle Dove – one of the bird species with the most dramatic declines in Germany over the last decades . Die wichtigsten Kriterien für die Gefährdungsein­stufung der Arten sind der Brutbestand, kurzfris­tiger(24 Jahre) und langfristiger Bestandstrend (100 bis 150 Jahre) sowie die Prüfung auf das Wir­ken von Risikofaktoren. Neu ist die Prüfung auf stabile Teilbestände bei Arten der Kategorie 1. Im positiven Falle führt dies zu einer Abstufung in die Kategorie 2, was in der aktuellen RLB nur für das Birkhuhn zutraf. Da die Daten auf den vom DDA