Heft 
(2021) 28
Seite
151
Einzelbild herunterladen

Zeitschriftenliteratur aus Brandenburg und Berlin 151 (teilweise auch zwischendurch) untersucht. Von 75 Kleingewässern 1993 waren 2020 noch 70 erkennbar, aber nur zwei führten dauerhaft und 12 zeitweise Wasser. Alle anderen waren zeitweise oder dauer­haft verlandet.An 17 näher untersuchten Gewässern brüteten 1993–2015 maximal 13 Wasservogel- und 35 Nichtwasservogel-Arten, 2019/20 waren es nur maximal 4 Wasservogel- und 23 Nichtwasservogel­Arten. Die durchschnittliche Lufttemperatur stieg um 1,8 °C, die klimatische Wasserbilanz war stark negativ. Die Trockenheit führte tendenziell auch zu Ertragsrückgängen bei den wichtigsten Feldfrüch­ten. Die Autoren halten eine Extensivierung der Ackernutzung für angezeigt. H aferland , H.-J.(2020): Dritter Nachtrag zur Arten­liste der Vögel des Nationalparks Unteres Odertal. Nationalpark-Jahrbuch Unteres Odertal 2020 Band III: 119–121. Am 3.5.2019 rastete eine Großtrappe bei Stolpe. Zu­letzt wurde die Art in den 1970er Jahren im Gebiet des heutigen Nationalparks festgestellt. Damals war sie noch Brutvogel in der Uckermark. M öckel , R.& F. R aden (2019): Bestandsentwick­lung und Habitatnutzung des Wiedehopfs Upupa epops im südlichen Brandenburg. Vogelwelt 139: 241–259. Betrachtet wird das Vorkommen in der Niederlau­sitz(ohne Lieberoser Heide). Der Bestand nahm von mindestens sieben Revieren Ende der 1980er Jahre auf rund 140 Reviere Ende der 2010er Jahre stark zu, mit vielen Bruten in künstlichen Nisthilfen. Rund die Hälfte der Reviere liegt aktuell in dernor­malen Kulturlandschaft, die restlichen in der Berg­baufolgelandschaft und zu einem geringen Anteil auf Truppenübungsplätzen und Flugplätzen. Für die Zunahme dürfte zum einen der Klimawandel eine Rolle spielen, zum anderen das Entstehen geeigneter Lebensräume bei der Rekultivierung von Tagebauen, die aufgrund des Mangels an natürlichen Höhlen durch Nisthilfen für den Wiedehopf besiedelbar wur­den. Bei weiterer Sukzession nehmen die Bestände aber wieder ab, ebenso auf Truppenübungsplätzen. S uccow , M.(2020): Die Vogelwelt einer alten Kul­turlandschaft in Ostbrandenburg – das persönli­che Erleben ihrer dramatischen Veränderung in den letzten 70 Jahren. Vogelwarte 58: 510–511. Kurzfassung eines Vortrags bei der Online-DOG­Tagung 2020. Basierend auf ornithologischen Tage­buchaufzeichnungen seit 1951 beschreibt der Autor den Niedergang der ehemals vielfältigen Agrarland­schaft seines Heimatortes Lüdersdorf/MOL. Ein­griffe in den Wasserhaushalt, die Beseitigung von Gehölzstrukturen und Ödlandflächen, der Einsatz von Pestiziden, die Schaffung riesiger Ackerschläge, Bodenverdichtung und Erosion, Reduzierung der Fruchtfolge und Einsatz von Großmaschinen führ­tenzu einem ökologischen und sozialen Veröden der historisch gewachsenen Kulturlandschaft. 25 Brutvogelarten sind aus dem Gebiet verschwunden, große überwinternde Kleinvogeltrupps gehören der Vergangenheit an. Brüteten anfangs neun Greifvo­gelarten mit insgesamt 40–50 BP waren es in den letzten Jahren 4–7 Arten mit 8–13 BP. Einige Brutvo­gelarten sind neu in das Gebiet eingewandert. Wolfgang Mädlow