Heft 
(2021) 28
Seite
150
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Otis 28(2021): 150 – 151 Zeitschriftenliteratur aus Brandenburg und Berlin A rbeiter , S.( 2020): Herausforderungen für den Schutz vonWachtelköniglebensräumen in bewirt­schafteten Auenwiesen. Vogelwarte 58: 478–480. Kurzfassung einer Dissertation über den Wachtelkö­nig im Unteren Odertal. Geeignete Vegetationsstruk­turen boten vor allem im Vorjahr gemähte Flächen, ungemähte waren in den ersten Jahren nach Nut­zungsaufgabe allerdings nahrungsreicher. Gelege­prädation war in ungenutzten Wiesen höher, zu 70 % waren Säugetiere und zu 17,5 % Vögel die Verursa­cher. Bei Mahd erst am 15.8. können 80 % der Küken ungestört flügge werden, bei Mahd am 15.7. 65 % die Mahd überleben. Schutzstreifen sollten mindes­tens 10 Meter breit sein. Durch die Einführung eines dynamischen Grünlandmanagements im Unteren Odertal haben sich die Überlebensmöglichkeiten der Wachtelkönigküken bereits verbessert. F lade , M.(2020): Auswirkungen des großflächi­gen modernen Ökolandbaus auf die biologische Vielfalt: Ergebnisse des Brutvogelmonitorings im UNESCO-Biosphärenreservat Schorfheide­Chorin. Nationalpark-Jahrbuch Unteres Odertal 2020 Band II: 18–42. Bereits 1991 erfolgte im Gebiet um Brodowin die Umstellung auf großflächigen Ökolandbau, inzwi­schen sind es 3.000 ha. In den 2000er Jahren wurden in einem Naturschutzprojekt zusätzliche Maßnah­men entwickelt, um beispielsweise Brutverluste durch häufige Kleegrasmahd zu minimieren. Die­se Maßnahmen werden bis heute fortgeführt. Im Gegensatz zum Gesamttrend in Deutschland und auch im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin haben die Bestände von Agrar- und Dorfvögeln bei Brodowin seit Mitte der 90er Jahre im Durchschnitt deutlich zugenommen. Bei der großen Mehrzahl der Arten gibt es im Gebiet eine günstigere Bestandsent­wicklung als außerhalb und die Dichten sind höher. Gleichzeitig ist die Landwirtschaft dort auch wirt­schaftlich erfolgreich. Das Beispiel zeigt, dass durch Ökolandbau kombiniert mit zusätzlichen Natur­schutzmaßnahmen der Negativtrend der Vögel der Agrarlandschaft gebrochen werden kann. H offmann , J.& T. W ahrenberg (2019): Saisonale Ab­undanz revieranzeigender Vögel in der Acker­baulandschaft und in Ackerkulturen mit Bezug zu selbstbegrünten Ackerbrachen. Ber.Vogelschutz 56: 19–32. Auf 29 Probeflächen von jeweils 100 ha in der ost­brandenburgischen Ackerlandschaft wurden bei acht Begehungen zwischen Mitte März und Mitte Juli revieranzeigende Braunkehlchen, Grauammern, Heidelerchen und Feldlerchen kartiert. Gleichzeitig wurde die Nutzungsart der Flächen erfasst. Die Un­tersuchung belegt die besondere Bedeutung selbst­begrünter Brachen: Hier waren die Siedlungsdichten der Feldlerche doppelt so hoch, die der Grauammer sechsmal so hoch und die des Braunkehlchens 26 mal so hoch wie auf bewirtschafteten Flächen. Die Heidelerche kam fast nur auf Brachen vor. Das jah­reszeitliche Auftreten hing ebenfalls von der Kultur ab, was vor allem bei der Feldlerche deutlich wurde: Auf schnell aufwachsenden und dichter werdenden Kulturen wie Winterraps sank die Zahl revieranzei­gender Vögel im Lauf der Brutsaison schnell ab. H offmann , J., U. W ittchen & T. W ahrenberg (2020): Hydrologische Situation der Kleingewässer und deren Avifauna in Ackerbaugebieten im östli­chen Brandenburg mit Bezug zu meteorologi­schen Bedingungen und Ertragsentwicklungen. Naturschutz und Landschaftspflege in Brandenburg 29(3): 24–45. Auf vier Probeflächen im Kreis MOL wurden Klein­gewässer und ihre Brutvogelwelt in den Jahren 1991–93 und erneut in den Trockenjahren 2019–20