2013/14
1014/15
Anzahl
200
180
160
Sichtungen in der Rochauer Heide( Zufallsdaten)
■ Bruten
Hennen
140
Hähne mit Hennen
120
■ balztolle Hähne
100
■ Hähne
80
60
40
20
0
2015/16
2016/17
2017/18
2018/19
2019/20
2020/21
2021/22
2022/23
Zeitraum
Abb. 7: Gemeldete Sichtungen von Auerhühnern ( Zufallsdaten) im Auerhuhn- Entwicklungsraum Rochauer Heide.
Reported sightings( random data) of Capercaillies in the Rochauer Heide development
area.
Die Zufallsdaten der Zeiträume 2015/16, 2016/17, 2018/19 und 2019/20 beinhalten„ balztolle" Auerhähne. Diese waren wenig scheu und entwickelten sich zu Publikumsmagneten, was zahlreiche Meldungen zur Folge hatte. In der Rochauer Heide zeigten bislang drei Hähne dieses Verhalten. Davon war einer im Sommer 2014 mit der Methode „ born to be free“ aufgezogen worden. Das außergewöhnliche Verhalten zeigte er ab Mitte März 2016( Abb. 8). Ein weiterer Hahn war im Oktober 2013 als„ normaler“ schwedischer Wildfang in die Lausitz gekommen.„ Balztoll“ gebärdete er sich ab 10.12.2015. Dazu kommt ein unberingter, in der Lausitz erbrüteter Hahn, welcher 2018/19 und 2019/20 in Erscheinung trat.
Da im Sonnewalder Forst zunächst keine Auerhühner freigesetzt worden waren, blieb es bei einzelnen Feststellungen, die sich lediglich im Zeitraum 2018/19, während des Bestandsmaximums in der benachbarten Rochauer Heide, häuften( Abb. 9). Dauerhaft ansässig wurde die Art dort zunächst nicht.
Trotz partieller Habitateignung siedelten sich bislang weder im Striesa- Lebusaer Forst noch in den Gehrener Bergen Auerhühner an. Hier wurden sie nur selten gesehen( Abb. 10). Zu vermehrten Feststellungen kam es erst im Zeitraum 2022/23, darunter zwei„ balzzahme" Hennen. Auf der Suche nach Hähnen flogen diese auch in Siedlungen. Hier zeichnete sie fehlende Scheu, das Aufsuchen von Hühnerhöfen und das
Niederducken zur Begattung aus. Dieses abnorme Verhalten wurde- wie auch das„ balztoller" Hähne vielfach beschrieben( KLAUS et al. 1986, HÖGLUND& PORKERT 1992, KLAUS 1997, MOLLET 2001, ZEILER 2001, BERTHOLD 2021). Bei den Hennen dürfte es auf einen Mangel an Auerhähnen zurückzuführen sein.
4.2 Reproduktionsgeschehen
In der Rochauer Heide wurden im Frühjahr 2016, drei Jahre nach Beginn der Wiederansiedlung, erstmals balzende Auerhähne angetroffen. Im Frühjahr 2017 kam es zur ersten Gruppenbalz ( zwei aktive Hähne, ein inaktiver Junghahn). Dieser Balzplatz erwies sich aber nicht als stabil. Bis zur Gegenwart fand die Balz an wechselnden Orten statt. Die Hähne balzten meist einzeln, seltener zwei zusammen. Die früheste Beobachtung eines Hahnes in der balztypischen Körperhaltung( Abb. 8) erfolgte am 22. Januar. In der Regel setzte die Balz Anfang März ein. Ausnahmsweise fand sich zu diesem Zeitpunkt schon eine Henne beim balzenden Hahn ein( 05.03.2022). Im April erreichte die Balz ihren Höhepunkt. Die meisten Hennen suchten die Balzplätze jedoch erst nach dem 20. April auf( Abb. 11). Im Juni balzten keine Auerhähne mehr. Von diesem Schema wichen ,, balztolle" Hähne ab. Sie wurden fast das gesamte Jahr über in der typischen Balzhaltung angetroffen. Sie blieben hier unberücksichtigt.
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