Heft 
(2023) 30
Seite
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Bis zum Jahr 2022 sind für die Wälder um Fins­ terwalde 47 Bruten belegt, die meisten durch Kü­ken führende Auerhennen( Gesperre). Bis auf eine Ausnahme erfolgten alle Bruten in den ausgewie­senen Auerhuhn- Entwicklungsräumen( Abb. 13). Dabei wurde in der Rochauer Heide fast die Hälfte aller Nachweise erbracht.

In der Liebenwerdaer Heide kam es im Jahr 2015 zum ersten Brutnachweis. Das Auftreten ei­nes unberingten Auerhahnes im Herbst 2014 ist allerdings ein indirekter Beleg für eine erfolgrei­che Brut schon im Frühjahr 2014( zwei Jahre nach der ersten Freisetzung von Auerhühnern). In der Rochauer Heide gelang im August 2014, bereits ein Jahr nach Beginn der Wiederansiedlung, die erste Gesperrebeobachtung.

Ein publizierter Nachweis für das Frühjahr 2013( MÖCKEL 2018, 2019) beruhte auf eine Fe­derprobe und gilt nicht mehr als sicher. Nach dem genetischen Befund sollte eine Henne unmittelbar nach der Ankunft in der Rochauer Heide gebrü­

Otis 30( 2023)

tet und mindestens einen weiblichen Jungvogel aufzogen haben. Da es einen solchen Fall in den Folgejahren nie wieder gab, bestehen Zweifel hin­sichtlich der Zuverlässigkeit dieses vermeintlichen Brutbeleges.

Der Verlust eines Geleges ließ sich durch Beobachtung oder Fotos nie belegen. Das Über­wiegen einzeln auftretender Auerhennen ohne Küken von Mitte Juni bis September wird als ein Anzeichen dafür angesehen, dass diese das Gele­ge oder frühzeitig ihre Küken verloren haben. Im Forst Hohenbucko führten im Mittel nur 9,2% der Hennen Jungvögel( Abb. 14). Positiv hebt sich der Sommer 2017 ab. Dieser zeichnete sich- wie der Sommer 2021 durch regelmäßige Niederschlä­ge(!) in der Brutsaison aus, während die anderen Jahre eher trocken ausfielen( möglicherweise auch eine Erklärung für die überdurchschnittliche An­zahl von Meldungen in diesen Jahren, Abb. 7).

Die Auerhennen führten nur wenige Küken. Bislang wurden maximal fünf festgestellt( zweimal

N

Schöna Lebusa

Schlieben

B

Kemlitz

Prießen

Doberlug­Kirchhain

Trobitz

Bad

Liebenwerda

5km

Elsterwerda

Riedebeck

Beesdau

Bornsdorf Kippe

Schlabendorf- Süd

Sonnewalde

Finster­walde

Bertin

Legende:

Wald

Auerhuhn- Entwicklungsraum Auerhuhn- Migrationsraum

Ortschaft

ehemaliger Braunkohletagebau Autobahn

Auerhuhn- Entwicklungsräume:

Liebenwerdaer Heide

( 2) Weißhaus

( 5)

Rochauer Heide

Babben

( 4)

Sonnewalder Forst

( 5

Babbener Heide

( 6

Grünhaus

( 7)

Weberteich

12 Brutnachweis in einem Auerhuhn­Brutverdacht Entwicklungsraum

Brutnachweis außerhalb eines Auerhuhn- Entwicklungsraums

3

Göllnitz

Lieskau

Großräschen

0

Somo

Kippe Meuro

Kippengebiet Kleinleipisch/ Klettwitz

Plessa

Grünewalde

Senftenberg

Lauchhammer

Schwarzheide

Abb. 13: Verteilung der bis zum Jahr 2022 gefundenen Auerhuhnbruten im Wiederansiedlungsgebiet um Finster­ walde .

Distribution up to 2022 of Capercaillie broods found in the resettlement area around Finsterwalde .