Registrierungen pro Jagdjahr& Wildkamera
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2014/15
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Wildschwein in der Rochauer Heide
2016/17
2017/18
2018/19
In der Rochauer Heide korreliert das Auftreten des Wildschweins mit der Fruktifizierung der Traubeneiche( Abb. 20). Bei der einzigen beobachteten Vollmast im Herbst 2018 war Schwarzwild besonders häufig und blieb auch im folgenden Frühjahr noch lange im Wald( Abb. 19). Auf Grund der starken jährlichen Unterschiede im Auftreten lässt sich für das Wildschwein kein verlässlicher Trend hinsichtlich der Bestandsentwicklung ausweisen. Allerdings unterscheiden sich die letzten drei Jahre signifikant( p= 0,003) von den sechs vorangegangenen. Eine Erklärung für den Rückgang des Schwarzwildes ab 2020/21 kann nicht gegeben werden.
Während der Brutzeit des Auerhuhns( Mai bis Juli) war Schwarzwild im Rahmen des Fotofallenmonitorings im Mittel mit 5,9 Registrierungen pro Monat und Fotofalle vertreten, maximal mit 17,3. Der Wert liegt gering unter dem des Rotfuchses( s.u.). Bedenkt man aber, dass Wildschweine überwiegend in Familienverbänden( Rotten) aus zehn Individuen und mehr erscheinen, könnten die Auswirkungen auf die Bruten des Auerhuhns bedeutend sein.
Am 03.11.1614 erlegten Johann Georg I. und Gefolge in der Liebenwerdaer Heide 17 Rotfüchse, zehn waren es am 04.11.1619, 16 am 08.11.1623, 33 (!) am 03.12.1628, 17 am 22.12.1630 sowie 19 am 12.11.1650. Am 21.11.1628 wurden im kursächsischen Wald Grünhaus 18 Füchse erlegt. Am 27. November desselben Jahres kamen hier noch 31(!) dazu. Die Strecke des Jagdjahres 1885/86 wies für den damaligen Kreis Calau 200 Füchse aus( 20 pro 100 km²). In der Standesherrschaft Drehna wurden in den Jahren 1885 bis 1909 jährlich 19 bis 62 er
2019/20
2020/21
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2022/23
Jagdjahr
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Abb. 20: Registrierung von Wildschweinen in der Rochauer Heide in Abhängigkeit von der Fruktifizierung der Traubeneiche im Rahmen des Fotofallenmonitorings( schwarze Säule Vollmast, blaue Säule= Halbmast, graue Säule Fehlmast). Registration of Wild Boar in the Rochauer Heide in the framework of wildlife camera monitoring in relationship to the fruitification of the Sessile Oak( black column= full mast, blue column= half mast, grey column= no mast).
legt. Damit war der Rotfuchs in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in der Lausitz verbreitet, aber nicht ausgesprochen häufig. Als Felllieferant wurde er intensiv bejagt. Danach nahm er allmählich zu. In dem 1930er Jahren variierte die Zahl erlegter Füchse im damaligen Kreis Luckau zwischen 397( 1934) und 835( 1937), im Mittel 45 pro 100 km².
Auch in der DDR war der Jagddruck auf den Rotfuchs hoch. Die meisten fing man im Winter mit den heute verbotenen Tellereisen. Ab 1976 wurde für ein zwischen Oktober und März gefangenes Tier eine Prämie von 75 Mark gezahlt, für jedes geschossene ganzjährig 50 Mark. Trotz stimulierter Bejagung, Abgänge durch die Tollwut und Begasung der Erdbaue zur Eindämmung dieser Viruserkrankung stieg die Fuchsstrecke von unter 20.000 in den 1950er auf über 100.000 zum Ende der 1980er Jahre( MÖCKEL et al. 1999, GRAUMANN& GORETZKI 2002). Ab 1990 verebbte das vorher finanziell geförderte Interesse an der Fuchsjagd zusehends. Gleichzeitig fielen die Baubegasungen weg und es griff die flächendeckende Tollwutimmunisierung. Damit hatten die vormali
gen
Verlustfaktoren keine Bedeutung mehr. In wenigen Jahren erhöhten sich in Ostdeutschland die Fuchsstrecken( und damit wohl auch der Bestand) gegenüber den 1970er Jahren um das Vierfache ( GORETZKI et al. 1999, GRAUMANN& GORETZKI 2002, GORETZKI 2007).
Im Jagdjahr 1995/96 wurden im Landkreis El be- Elster 2.749 Füchse erlegt( MELF Brandenburg 1997). Im Jagdjahr 1999/2000 waren es sogar 3.203 ( Abb. 21, MLUR Brandenburg 1999). Dies sind 169