Heft 
(2023) 30
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Mattern: Bestandserfassung von Elster Pica pica und Nebelkrähe

Ber Tiergarten von 30,3 BP/ km²( LEHMANN et al. 2005). Auch in Potsdam dürfte sich die dichte Be­siedlung durch eine günstige Mischung von über­reichlichem Nahrungsangebot, die Nähe zur Havel und zu größeren Grünflächen sowie ein gutes An­gebot älterer Baumbestände erklären lassen. In der Innenstadt wird der Komfortabstand von 100 m zwischen den Krähennestern mehrmals deutlich unterschritten.

Die höchste Siedlungsdichte der Elster von 12,71 BP/ km² im Gebiet 1 Golm ( Golmer Fich­ten)" erreicht nur 52% des höchsten 2003 er­mittelten Berliner Wertes von 24,2 BP/ km² in Kaulsdorf - Nord.

MÄDLOW( 2004) untersuchte für den länd­lichen Raum Brandenburgs die Entfernung von Elsternestern zur nächsten Siedlung bzw. Ein­zelgehöft. Nur 11,1% der Elsternester befanden sich weiter als 500 m von Siedlungsflächen oder Einzelgehöften entfernt. DECKERT( 1980) fand keine Elsternester weiter als 180 m vom nächs­ten Gebäude entfernt. Eine ähnliche Auswertung wurde nun durch Verschneidung der Niststand­orte mit amtlichen Gebäudeumringen der Stadt Potsdam durchgeführt. In diese Untersuchung wurden auch besetzte Nester aus Ornitho einbe­zogen, die in nicht vollständig erfassten Gebieten lagen. Nur 7 von 175 untersuchten Elsternestern ( 4%) lagen weiter als 50 m vom nächsten Gebäu­de entfernt. Die maximale Entfernung eines Nes­tes betrug 96 m. Von 390 erfassten Nestern der Nebelkrähe befanden sich noch 91( 23%) weiter als 50 m vom nächsten Gebäude entfernt. Auch die Verdopplung des untersuchten Abstandes auf 100 m veränderte diese Zahl nur unwesentlich. Noch 70 Nester( 18%) lagen außerhalb des Such­radius. Die Nebelkrähe ist demnach bei der Brut­platzwahl nicht so stark an Siedlungsstrukturen gebunden wie die Elster.

GLUTZ VON BLOTZHEIM& BAUER( 1993) wei­sen auf die Vorliebe der Nebelkrähe für gewässer­nahe Reviere hin. Interessanterweise brüteten auf der Potsdamer Halbinsel Hermannswerder( Ge­biet 7) 13 Brutpaare, was die zweithöchste Dichte von 17,33 BP/ km² darstellt. Auf der benachbar­ten Freundschaftsinsel wurden 7 Nester nachge­wiesen. Auf beiden Inseln gab es keine Brut eines Elsternpaares.

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5.2 Betrachtungen zur Dominanz von Elster

bzw. Nebelkrähe in ausgewählten Gebieten

Die erhobenen Daten lassen interessante Rück­schlüsse auf Brutvorlieben der untersuchten Arten zu. So dominieren Elster bzw. Nebelkrähe in für sie typischen Habitaten deutlich.

5.2.1 Dominanz der Nebelkrähe: Gebiet 5

" Hauptpark"( Park Sanssouci )

Der Park Sanssouci nimmt einen Großteil des Ge­bietes 5 ein. Ca. 1/3 der Fläche besteht aus einem Siedlungsraum mit einer Mischung aus Gründer­zeithäusern, Altneubauten sowie Funktionsgebäu­den eines Krankenhauses.

Die Besiedlung durch die Nebelkrähe erreicht mit 10,51 BP/ km²( 33 Paare) den vierthöchsten Wert der Kartierung und liegt damit fast um das Dreifache über dem Mittelwert. 7 Elsternpaare wurden dokumentiert, der Wert von 2,23 BP/ km² liegt leicht über dem Mittelwert für Potsdam . Die Siedlungsdichte der Elster verringerte sich aller­dings im Vergleich zur Zählung von 2001 um 50% ( 14 Paare, 4,46 BP/ km²). Ein Blick auf die Karte zeigt deutliche Unterschiede in den Brutpräferen­zen von Nebelkrähe und Elster( Abb. 5).

Die Elster meidet die Parkfläche und brütet nur im Siedlungsgebiet. Der Park bildet dagegen für die Nebelkrähe ein attraktives Brutrevier.

5.2.2 Dominanz der Elster: Gebiete 1,, Golm ( Golmer Fichten)" und 44 Golmer Luch Süd"

Für diese Betrachtung wurden zwei benachbarte Gebiete ausgewählt, welche das Siedlungsgebiet Golm abbilden und daher gemeinsam erörtert werden sollen. Es handelt sich um den alten Dorf­kern von Golm sowie den seit der Jahrtausend­wende entwickelten Wissenschaftspark Golm ( heute Potsdam Science Park) mit modernen, uni­versitären Funktionsbauten sowie neuen Ein- und Mehrfamilienhaussiedlungen mit jungem Baum­bestand. Dieses Areal gehört erst seit 2003 zum Stadtgebiet der Landeshauptstadt Potsdam , nur ein kleiner Teilbereich wurde bereits 2001 kartiert.

Eine Betrachtung der Karte zeigt deutlich die Dominanz der Elster. Sehr oft wurden junge Stra­Benbäume zur Brut genutzt. Der Komfortabstand