rung auf die unterschiedliche Itemzahl
hoch signifikant(p<.0001).
Zwischen den beiden Kontrollaufgaben
(Aufgabe 4 und 5) fanden sich nur im
dritten Untertest überzufällige Unter
schiede(p=.0295). Innerhalb der Trainingsphase fanden sich überzufällige
Unterschiede ebenfalls nur im Untertest
II(vgl. Abb. 3; Item 1-2: p=.0003; Item
1-3: p<.0001; Item 2-3: p=.0164).
Für den Vergleich der Untertests wur
den die Hilfensummenwerte jeweils al
ler drei Trainingsaufgaben und der beiden Kontrollaufgaben betrachtet. Die
Leistungen in den Trainingsphasen zei
gen entsprechend der Erwartung über
zufällige Unterschiede, sowohl zwischen
Untertest I und II als auch zwischen II
und III(jeweils p<.0001). Bei den Kon
trollaufgaben erwies sich nur der Untertest
II als überzufällig schwieriger als die
beiden vorangehenden Untertests(je
weils p<.0001).
Zur weiteren Bestimmung der Konstruk
tionseigenschaften des Tests wurden die
15 Aufgaben zunächst einer hierarchi
schen Clusteranalyse unterzogen. Die
Clusteranalyse wurde nach dem complete
linkage Verfahren durchgeführt, d.h. ein
Item wird einem bestehenden Teilcluster
von Items nur dann hinzugefügt, wenn
seine Ähnlichkeit zu allen Elementen des
Teilclusters größer ist als zu allen ande
ren Items. Als Ähnlichkeitsmaß wurden
w,-Koeffizienten berechnet(Raveh 1978),
die monotone Zusammenhänge erfassen.
Es bestanden folgende Erwartungen:
1. In der Clusterstruktur sollte sich sowohl die Unterteststruktur als auch die Gruppierung nach Trainings- und Kontrollaufgaben wiederspiegeln
2. Die Kontrollaufgaben sollten stärker als die Trainingsaufgaben— entsprechend der Grundidee von Lerntests— zu konsistent guter oder konsistent schwacher Leistung führen. Dementsprechend sollten die Kontrollaufgaben über die Untertests hinweg ein kompaktes Teilcluster bilden, das von den Trainingsaufgaben deutlich separiert ist.
Die zweite Erwartung wurde klar bestä
tigt, wie die Ergebnisse der Clusteranalyse
in Abbildung 3 zeigen. Die Kontrollauf
gaben sind in einer Höhe von über.90
158
Jürgen Guthke, Petra Wolschke, Klaus Willmes& Walter Huber* Leipziger Lerntest
Ähnlichkeit im Cluster
1.0„N 1m
1.4 1.5 2.4
2.5 3.5 3.4 1.1
.47
3.3 1.2 1.3 2.2 2.3 3.1 3.2 2.1
Abb. 3: Hierarchische Clusteranalyse für alle 15 Items von DP-BAK(complete-linkage-Verfahren,
n’=115, p,-Koeffizienten)
zusammengruppiert. Weiterhin gibt es auch deutliche Hinweise für den Einfluß der Unterteststruktur bei den Trainingsaufgaben; je zwei Items pro Untertest bilden ein separates Cluster. Drei Items, je eines aus jedem Untertest, sind jedoch von den Erwartungen abweichend grup
piert. Das erste Item des Tests(1.1) und das letzte Trainingsitem im dritten Untertest(3.3) sowie das erste Items des zweiten Untertests(2.1) sind nicht mit den übrigen Trainingsaufgaben ihres jeweiligen Untertests verbunden. Das Item 2.1 besitzt zudem die geringste Ähnlich
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Training Kontrolle
‚=
Abb. 4: 2-dimensionale Lösung der Smallest-Space-Analyse für die 15 Items von DP-BAK
(Alienationskoeffizient:.28, n’=115)
HEILPÄDAGOGISCHE FORSCHUNG Band XVII, Heft 4, 1992