Buchbesprechungen
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Röhrs, Hermann: Die Reformpädagogik und ihre Perspektiven für eine Bildungsreform. Hrsg. v. Jörg Petersen und GerdBodo Reinert. Verlag Ludwig Auer, Donauwörth 1991. Reihe Schule und Unterricht. 240 Seiten. DM 39,—.
“Die Reformpädagogik wird als eine permanente Aufgabe verstanden”, die von Beginn an eine erziehungspraktische Bewegung gewesen ist, und die als ein Kontinuum von Reflexionen über die Gestaltung der Erziehungspraxis und deren Verbesserung anzusehen ist.
Das Buch, dem vorwiegend Vorträge zugrunde liegen, gliedert sich in drei Hauptkapitel. Das erste Kapitel(Wegbereiter der Reformpädagogik) beinhaltet folgende Unterabschnitte: Dewey und die Progressive Education; Kilpatrick— der Lehrer des pädagogi
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schen Progressivismus; Georg Kerschensteiner und die Erneuerung des Bildungswesens; Das pädagogische Konzept Maria Montessoris; Der“Weltbund für die Erneuerung der Erziehung”— ein Forum der Reformpädagogik.
Das zweite Kapitel(Die Vielfalt reformpädagogischer Ansätze) enthält folgende Unterabschnitte: Die Friedenserziehung im Rahmen der Reformpädagogik; Ein übersehenes Kapitel der Landerziehungsheime; Zum Streitfall Outward Bound— eine grundsätzliche Besinnung auf das, was es ist und was sein könnte; Die Reformpädagogik— eine internationale Bewegung.
Das dritte Kapitel(Perspektiven der Reformpädagogik für die Gegenwart) behandelt folgende Themen: Der revolutionäre Impetus der Reformpädagogik; Lernen und Lehren im Geiste der Reformpädagogik; Die me
ditativen Haltepunkte in der Schule; Eine gute Schule im Sinne der Reformpädagogik. Am Schluß des Buches finden sich ein Quellennachweis und ein ausführliches Literaturverzeichnis, in dem auch Veröffentlichungen anderer bedeutender Schulreformer zu finden sind(z.B. von Ellen Key, Bertold Otto und Hugo Gaudig).
Wenn auch das Buch in der Hauptsache für Pädagogen geschrieben ist, so gelten die Grundgedanken ebenso für die Verbesserung der Praxis in Sonderschulen für Behinderte. Manche Erziehungsvorschläge sind hier allerdings nur begrenzt, auf Grund der jeweiligen geistigen oder körperlichen Behinderung, durchführbar.
Prof. Dr. Richard G.E. Müller, Glinde
HEILPÄDAGOGISCHE FORSCHUNG Band XVII, Heft 4, 1992