daß der Weg zur integrationsfähigeren Schule politisch nur über die Eltern und über die Lehrer geebnet werden kann; allen behördlich-bürokratisch veranstalteten Integrationsversuchen ist zunächst zu mißtrauen.
Ich sehe die Bedeutung unserer Forschungen auf keinen Fall nur in einer technologischen Entscheidungshilfe für
Schulverwaltungen, sondern in der Herausforderung zur Auseinandersetzung aller Eltern, Lehrer und weiteren Betroffenen mit der Vision einer integrationsfähigen Schule. Selbstverständlich kann diese Idee nicht bedeuten, daß die schon heute unter Streß stehenden Regelklassenlehrer auch noch mit der schwierigen Aufgabe der individualisierten Unterrich
tung bisheriger Sonderschüler belastet werden. Sondern die Idee setzt die intensive und entlastende Mitarbeit von Sonderpädagogen und die Bereitstellung von großzügigen gesetzlichen und finanziellen Rahmenbedingungen voraus. Und das Wichtigste: Die Minderheit der Schulversager benötigt dringend eine schulpolitische Lobby!
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Anschrift des Verfassers:
Prof. Dr. Urs Haeberlin
Heilpädagogisches Institut der Unversität Freiburg Petrus-Kanisius-Gasse 21
CH-1700 Freiburg
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42 HEILPÄDAGOGISCHE FORSCHUNG Band XVII, Heft 1, 1991