Editorial Editorial 5 Liebe Leserin, lieber Leser, eine der bedeutendsten deutschsprachigen Erzählerinnen des 19. Jahrhunderts und somit Kollegin Fontanes war Marie von Ebner-Eschenbach, deren einhundertsten Todestag wir in diesem Jahre begehen. Nicht nur um ihrer zu gedenken, drucken wir, die Anregung Helmuth Nürnbergers aufgreifend, eine Doppel-Besprechung ab, die den Augen der Bibliografen bislang verborgen blieb. Sie stammt von Wilhelm Lübke und behandelt EbnerEschenbachs wohl bekanntesten Roman Das Gemeindekind und Fontanes Irrungen, Wirrungen und wird hier von Helmuth Nürnberger vorgestellt. Hubertus Fischer nimmt den Stab auf und teilt uns in seiner Würdigung der Dichterin einen Brief von Marianne Gräfin Kinsky an eine unbekannte Empfängerin mit, dem eine Todesanzeige von Marie von Ebner-Eschenbach beilag. Wer war eigentlich dieser Carl Ferdinand Wiesike, dem Fontane im Plaue-Kapitel von Fünf Schlösser so anerkennend freundliche Worte widmet? Dieser Frage geht Winfried H. Müller-Seyfarth in einer Studie nach, die uns über Wiesikes große Verehrung für Schopenhauer und sein tatkräftiges Eintreten für die Hahnemannsche Homöopathie unterrichtet. Angeregt wurde dieser Beitrag durch das Kolloquium zu dem Dreigestirn Schopenhauer-Wiesike-Fontane, das das Fontane-Archiv zusammen mit der Schopenhauer Gesellschaft, Berlin und der Philipp-Mainländer-Gesellschaft im Frühjahr 2015 veranstaltet hat. Einem weiteren Jubiläum, nämlich dem 25-jährigen Bestehen der Fontane Gesellschaft, verdanken wir eine umfängliche und informative und dabei außerordentlich amüsierliche Rede über Fontanes Kunst des Toasts, die Ernst Osterkamp uns freundlicherweise zum Abdruck überlassen hat. Und der Reden nicht genug: Dem Jubilar Helmuth Nürnberger war ein Symposium des Fontane-Archivs gewidmet, das sich dem Thema Glück widmete. Einige der Statements wollen wir, nicht zuletzt auch für diejenigen, die nicht teilnehmen konnten, hier wiedergeben. Hugo Aust, der sich
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(2016) 101
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