Heft 
(2016) 102
Seite
59
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Theodor Fontane und Der Monatsgast Wolpert 59 ­gewölbte Kreissegmente gebildet, die angefüllt sind mit Waffen der Infan­terie(Gewehre, Bajonette), der Artillerie(Geschütze), mit Uniformteilen (wie Helme, Mützen, Brustpanzer), mit Ausrüstungsgegenständen der Ka­vallerie(wie Steigbügel, Lanzen) und der Pioniere(wie Äxte, Beile, Hacken, Schanzkörbe), der Marine(ein Anker mit Ankerkette) und einer mit Ei­chenlaub ziselierten Signaltrompete. Die Signatur Ludwig Burgers, ein einfaches»B«, sitzt in der linken unteren Ecke. Wie bereits erwähnt und aus der Beschreibung ersichtlich fehlt jegliche Datierung im Titel oder auf dem Heftumschlag. Durch den ungezeichneten Beitrag»Neuestes«(S. 36–37) läßt sich das Datum dieses ersten Heftes im ersten Jahrgang allerdings problemlos erschließen. Denn unter»dieser Ueberschrift will der Monatsgast seinen Lesern jedes Mal Mitteilung ma­chen, wenn in dem vorigen Monate besonders wichtige Weltereignisse stattgefunden haben.« Und hier lesen wir von dem»am 30. October vori­gen Jahres zu Wien abgeschlossenen Frieden« Dänemarks mit Österreich und Preußen und präziser noch vom Vertrag zu Gastein»am 14. des vorigen Monats« zwischen Österreich und Preußen. Dieser Vertrag wurde am 14. August 1865 unterzeichnet. Heft 1 des ersten Jahrgangs der Zeit­schrift Der Monatsgast ist also im September 1865 ausgeliefert worden. Eine Notiz im Militair-Wochenblatt vom 16. April 1868(Berlin: Mittler und Sohn) 9 zeigt zwar, daß mindestens zwei Jahrgänge von Der Monats­gast ausgegeben worden sind, 10 irritiert aber zugleich hinsichtlich der Da­tierungsfrage: » Der Monatsgast in Kaserne, Wachtstube und Lazareth hat mit dem lau­fenden Jahre seinen zweiten Jahrgang begonnen. Es ist dem Herausgeber nicht leicht geworden, die Schwierigkeiten zu überwinden, welche trotz allseitiger Anerkennung der trefflichen Haltung dieser Monatsschrift das Fortbestehen derselben in Frage stellen. Unseren Lesern ist der Zweck der Zeitschrift bekannt; sie beabsichtigt, dem Soldaten eine entsprechende, in faßlicher und würdiger Sprache geschriebene Lektüre zu geben, und da­durch ihrerseits auf Beseitigung der seichten und mindestens nutzlosen Schriften hinzuwirken, welche häufig in den Händen der Mannschaften sich befinden. Deshalb ist, wie der dem ersten Hefte beigefügte Prospekt ergiebt, dem Unternehmen der Beifall und die Unterstützung aller königli­chen General=Kommandos im Jahre 1865 zugesichert worden, und des­halb können auch wir den Herren Kompagnie= etc. Chefs nur empfehlen, den Monatsgast neben dem Soldatenfreunde ihren Mannschaften zugäng­lich zu machen. Der Preis beträgt vierteljährlich Sgr.; die Zeitschrift wird lediglich durch die Post bezogen.« Die Irritation in Bezug auf die Datierung hat mit den zwei in der Notiz genannten Daten zu tun, deren erstes wie wir gesehen haben durch ei­nen heftinternen Hinweis bestätigt wird. Doch wenn im Jahr 1865 das ers­te Heft mit dem von dem Militair-Wochenblatt ausdrücklich benannten und