8 Fontane Blätter 100 Unveröffentlichtes und wenig Bekanntes »Ich bezweifle aber,[…] daß Uebersetzungen existiren.« Ein unbekannter Fontanebrief Herausgegeben von Peter Schaefer Berlin, 31. März 95. Potsdamerstraße 134.c. Hochgeehrter Herr. Mit Bestimmtheit weiß ich nur, daß mein Buch»Kriegsgefangen«(der französische Titel lautet aber etwas abweichend) und desgleichen ein autobiographischer Roman:»Meine Kinderjahre« übersetzt wurde. Letztrer war in der Revue bleue abgedruckt, doch weiß ich nicht, ob er als Buch erschienen| ist. Aber wenn auch, weder»Meine Kinderjahre«(trotz ihres zweiten Titels: autobiographischer Roman) noch»Kriegsgefangen« sind Romane und so wird Ihr Freund eigentlich nichts finden, was er für seinen Zweck brauchen kann. In den französ. Zeitungen ist öfters ziemlich ausführlich von mir die Rede gewesen, ganz besonders auch von einigen Romanen, ich bezweifle aber, trotzdem mehrfach darüber[ darüber correspondirt] die Rede wurde, daß Uebersetzungen existiren. In vorzüglicher Ergebenheit, Th. Fontane. Das Theodor-Fontane-Archiv möchte sich bei Herrn Bernhard Bartsch, der dem Archiv bereits die im vorigen Heft der Fontane Blätter vorgestellte Büchersammlung und nun das Original dieses Briefes schenkte, abermals herzlich bedanken. Im Hanser-Briefeverzeichnis ist der Brief nicht zu finden. Die Theodor Fontane Chronik nennt eine»unvollständige Kopie« im Theodor-FontaneArchiv und bezieht sich damit auf eine Auktion bei Sotheby’s im Mai 1994, bei der die Handschrift angeboten und von privater Hand gekauft worden war. Nach mehrmaligem Besitzerwechsel des Briefes in den letzten zwanzig Jahren steht der Brief nun unter der Signatur C 727 im Theodor-Fontane-Archiv der Forschung zur Verfügung. Ein Schreiben an Fontane mit der Anfrage nach französischen Übersetzungen seiner Romane ist nicht bekannt.
Heft
(2015) 100
Seite
8
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