Heft 
(2018) 105
Seite
10
Einzelbild herunterladen

10 Fontane Blätter 105 Unveröffentlichtes und wenig Bekanntes L14 L14 besteht aus einem einzelnen Blatt, das Teil der Bestandsgruppe»Ge­schichte und Geschichten aus Mark Brandenburg« ist. Das Blatt ist beidsei­tig beschrieben. Es wurde ebenfalls mehrfach benutzt. Auf der jetzt als Vorderseite geltenden Seite findet sich zentriert eine mit schwarzer Tinte verfasste Überschrift Theodor Fontanes»Dichter, Gelehrte, Künstler in Mark Brandenburg«, auf die eine Liste von insgesamt neun Namen folgt. Nach einem von Friedrich Fontane festgehaltenen Vermerk stammt dieses Blatt»Aus Convolut X.« Es ist nicht geklärt, worauf sich das bezieht. Auf der unteren Hälfte der Seite findet sich, schräg zur Schreibrichtung, ein weiterer Hinweis von Friedrich Fontane:»Rückseite Stück aus Grete ­Minde«. Kopfstehend zu der Namensliste findet sich auf dieser Seite eine Kapitel-Überschrift, vermutlich ebenfalls zu LAdultera. Sie ist mit Blaustift geschrieben und später mit Blaustift wieder gestrichen worden. Ursprüng­lich gehörte dieses Blatt ebenfalls zu einem Foliobogen. Das zweite Blatt dieses Bogens wurde abgetrennt. Die Risskante ist, wenn das Blatt in Le­serichtung der Namenliste gehalten wird, auf der rechten Seite. Das Papier weist im Gegensatz zum Objekt VI, 6, Bl. 5 und 6 einen ge­ringfügig stärkeren Grad der Vergilbung auf. Zudem sind Faltspuren er­kennbar, die auf eine doppelte Faltung hindeuten. Auf der Rückseite ist das Blatt vollständig beschrieben, der Text von V I, 6, Bl. 6v wird lückenlos fortgeführt. Hier finden sich die Szenen 9 bis 14, die bereits im GBA-Band Grete Minde in Transkription präsentiert wur­den. Textbild, Anordnung des Textes auf dem Blatt sowie Duktus und Schreibmaterial entsprechen dem auf V I, 6 überlieferten, unbekannten Textteil. Auch die Blattmaße entsprechen mit 34,5 cm x 21,0 cm der Größe von V I, 6, Bl. 5 und 6. Auch hier war ursprünglich ein Korrekturrand frei geblieben, der sich von 4 cm auf 8,5 cm verbreitert, der in diesem Fall aber fast vollständig beschrieben ist. In der oberen Blatthälfte wurde parallel zur Schreibrichtung die nachträgliche Ergänzung»Hier oder vorher wie­der ein Gespräch zwischen den jungen Frauen« eingefügt. Sie ist mit einer eckigen Klammer vom vorher notierten Text abgetrennt. Der Autor nutzte zunächst das Spatium vor Szene 9 und setzte auf dem Korrekturrand fort. Die untere Hälfte des Korrekturrandes nutzte Fontane, um die Szenen 12, 13(unteres Drittel) und 14(Mitte) zu notieren. Zum Schreiben dieser Textteile wurde das Blatt um 90° nach links gekippt. Die auf dem Korrek­turrand notierten Textblöcke sind durch Wellenlinien abgegrenzt. Die Aufzeichnungen zu Szene 14 bleiben unabgeschlossen, worauf die Aufforderung»verte«(lat. für ›wende!) am Textende hindeutet. Die Fort­setzung sollte also auf der Rückseite zu lesen sein. Es lässt sich die Vermu­tung ableiten, dass das abgetrennte Blatt ursprünglich diese Fortsetzung enthielt. Wo sich dieses Blatt befindet und ob der Schluss des Textes über­liefert ist darüber ist nichts bekannt.