Heft 
(2018) 106
Seite
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136 Fontane Blätter 106 Labor 1. Methode Das Ziel unserer Analysen ist es, Merkmale aufzuzeigen, anhand derer sich die Figuren in ihrer Sprache unterscheiden. Es gilt somit nicht nur heraus­zufinden, ob die Figuren unterschiedlich sprechen, sondern inwiefern sie das tun. Dazu extrahieren wir mit Werkzeugen aus der maschinellen Sprachverarbeitung eine Reihe linguistischer(z.B. Frequenz bestimmter Wortarten) und nicht-linguistischer Merkmale(z.B. Frequenz emotionsge­ladener Wörter) aus der Rede der Figuren. Auch wenn die Werkzeuge zuvor auf großen Datenmengen trainiert wurden und je nach Textkorpus eine hohe Genauigkeit erreichen, ist bei Effi Briest der Roman, der uns als Un­tersuchungsgegenstand dient mit einer gewissen Fehlerrate zu rechnen. Da wir jedoch am Vergleich von Figuren arbeiten, fallen z.B. fehlerhaft zu­gewiesene Wortarten nicht ins Gewicht, solange sie gleichmäßig bei allen Figuren auftreten. Abb. 1: Die Figuren Effi und Innstetten im Vergleich (für eine Aufschlüsselung der Abkürzungen siehe den Anhang)